Ich habe schon oft durchblicken lassen, dass ich aktuell viel liegen soll. Mein Instagram-Account ist recht eintönig, denn mehr als Essen- und Kinderbilder habe ich selten. Ich liege also und lese, schaue Serien und genieße die Ruhe. Bis zu einem gewissen Punkt. Der ist überschritten, wenn die Langeweile gewinnt. Das ist ein Glück nicht oft der Fall, denn wie ich schon schrieb: in der zweiten Schwangerschaft ist Ruhe und Erholung Gold wert und ich genieße diese Momente, einmal nur beim Baby zu sein. Sei es durchs Kuscheln, Reden oder einfach nur Gedanken über das baldige Leben zu viert machen. Doch warum soll ich liegen? Ich habe einen Nabelbruch, und der ist nicht klein. Wahrscheinlich habe ich den schon seit miniberlins Geburt bzw. der direkten Phase danach noch ohne Rückbildung. Ich hätte ihn wohl auch nie bemerkt, wäre ich nicht schwanger geworden. Denn theoretisch ist es nicht schlimm, auch wenn die Vorstellung, dass zwischen Bauchnabel und Bauchdecke eine „Lücke“ ist, nicht so schön ist. Solang alle Organe an Ort und Stelle bleiben, macht ein Nabelbruch keine Probleme.
Wenn der Bauch wächst, steigt der Druck
Ist man jedoch schwanger, ist das erste, was sich verändert der Ort und die Stelle der Organe. Alles verschiebt sich, der Bauch weitet sich und macht sich bereit für das Baby, was da wächst. Das erzeugt natürlich auch Druck auf die Bauchdecke und den Nabel, gerad wenn der nicht so fest sitzt. Ich habe mich schon früh gewundert, warum mein Bauchnabel seit Beginn der Schwangerschaft draußen ist. Mit draußen meine ich nicht ein bisschen, er ist komplett draußen und lässt sich auch durch zahlreiche Stoffschichten schwer verbergen. miniberlin nennt es immer liebevoll „Baby Nase“. Das sah komisch aus, störte mich aber nur bedingt. „Irgendwas muss ja anders zur ersten Schwangerschaft sein“, dachte ich mir. Doch irgendwann merkte ich ein Zwicken und Stechen in der Region, der gerad an langen Tagen unterwegs und auf den Beinen doll wurde. Legte ich mich hin, war es ok. Als ich meine Ärztin fragte, schaute sie mal genauer hin: Ja, sie haben da einen Nabelbruch. Nach einem Besuch bei der Internistin war klar, dass er nicht gerad klein ist und durchaus Probleme machen kann. Für mich- nicht fürs Baby. Das beruhigte zumindest etwas. Doch das Problem für mich war, dass die Gebärmutter und das immer größer werdende Kind nun größeren Druck auf die Bauchdecke ausüben und das zu Schmerzen führen kann. Gerad weil nun die Gebärmutter die Höhe des Nabels überschritten hat. Sobald der Druck durch Liegen und eine entspannte Haltung weg ist, ist auch der Schmerz bald weg.
Was hilft und entlastet bei einem Nabelbruch in der Schwangerschaft? *
- Ruhe: sowohl körperlich als auch im Kopf solltet ihr entspannt sein. Das ist leichter gesagt als getan, gerad mit aktivem Kleinkind. Deswegen hat die Ärztin auch entschieden, mich eine Weile daheim zu lassen. So konnte ich schauen, wann ich schmerzen habe und wie ich darauf am besten reagieren kann. Das Ergebnis: bei wenig Stress am Tage und viel Ruhe allgemein hatte ich keine Beschwerden. War ich aber einige Zeit unterwegs und mit miniberlin viel allein, kam der bekannte Schmerz. Da hilft nur liegen und Druck vom Bauch nehmen.
- Eine Hand am Bauchnabel: Manchmal kann man sich nicht so ausruhen, wie es vielleicht nötig ist. Das beste Beispiel ist der Weg vom Kindergarten nach Hause. Dieser ist meist abenteuerlicher und spannender, als man es sich träumen kann. Wenn da der Schmerz auftritt, möchte man sich ungern auf den Gehweg legen. Also Hand leicht auf den Bauchnabel drücken und durchatmen. Die kurze Entlastung hilft und lässt einen die letzten Meter nach Hause meistern. Zu lange sollte das Spiel aber nicht getrieben werden, denn es ist ein Unterschied, ob sich die Bauchdecke durch Liegen komplett entspannt oder der Nabelbruch nur kurz zugehalten wird. Die Gefahr ist, dass sich Organe einklemmen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich. Diese Sorge äußerte meine Ärztin aber nur am Rande, erlebt hat sie sowas noch nie. Na hoffentlich bleibt es dabei!
- Nicht schwer heben: Da erzähle ich wohl niemandem etwas Neues. Während dieser Rat in der ersten Schwangerschaft noch einfach einzuhalten ist, ist es in jeder weiteren Schwangerschaft zwecklos. Man hebt – ob Kind, Wäschekorb oder Einkäufe. Denn es muss viel erledigt werden und gerad das Kind hat wenig Verständnis. Es hilft also immer, jemanden zu haben, der einem Einkäufe oder Wäsche trägt. Miniberlin habe ich mitterweile beigebracht, wie ein Äffchen auf meinen Arm zu klettern oder vom Sofa (unter Aufsicht!) auf meinen Arm zu kommen. Doch es wird immer Situationen geben, in denen ihr jemanden oder etwas hebt, das strengt Bauchmuskeln und Bauchdecke an. Demnach, siehe Punkt 1: ausruhen!
- Steht seitlich oder mit Hilfe auf: Ich kenne es noch aus der ersten Schwangerschaft, dass ich mich bewegen wollte, wie bisher. Doch mit Bauch ist anders als ohne, gerad gegen Ende der Schwangerschaft. Davon bin ich noch weit entfernt und trotzdem muss ich schon aufstehen wie eine alte Frau. Rollt euch also immer über die Seite hoch und benutzt eure Bauchmuskeln so selten wie möglich. Das mir das einmal jemand raten würde, hätte ich auch nicht gedacht. Da mir herrberlin immer beim Aufstehen hilft, sofern ich auf dem Sofa oder Kinderzimmerboden liege, hat miniberlin sich das abgeschaut. Immer, wenn ich mit ihr allein bin und aufstehen will, sagt sie „Mama, warte bitte. Miniberlin helfen!“ und reicht mir ihre kleine Hand. Und ja, sie sagt „Warte bitte“.
- Unterstützt euer Immunsystem! Was das gegen einen Nabelbruch hilft? Nichts! Aber nichts ist ekliger als Husten und Niesen mit Nabelbruch. Ich verzichte darauf, euch hier das Körpergefühl zu beschreiben, auch lasse ich etwaige Geräusche außen vor. Um also keine Erkältung zu bekommen, solltet ihr euch noch gesünder und ausgewogener ernähren, lieber einen Pulli mehr anziehen und einen Schal tragen. Alles, was hilft, gesund zu bleiben und die Abwehrkräfte stärkt, ist erlaubt. Das, vorweg gesagt, ist nicht immer einfach mit einem keimschleuderndem Kleinkind daheim. Aber je mehr ihr eurem Körper helft, die Keime zu verarbeiten, umso größer ist die Chance, dass ihr gesund bleibt. Dazu zählen übrigens auch entspannte Spaziergänge. Denn nur Liegen ist auch keine Lösung!
- Bereitet euch auf die Behandlung vor: Sehr wahrscheinlich muss ein Nabelbruch, gerad ein größerer wie bei mir, operiert werden. Das bedarf eurerseits keine körperliche Vorbereitung, aber ihr müsst euch im Kopf darauf einstellen und eventuell auch Hilfe organisieren. Eine Operation erfolgt aber nicht in der Schwangerschaft, das ist zu riskant fürs Kind. Aber nach der Geburt ist es durchaus möglich. Meine Ärztin meinte, dass es dann auch noch Zeit hat, da die Bauchdecke nun nicht mehr unter so großer Anspannung steht. Wenn dann noch die Bauchmuskeln an ihre alte Position wandern, ist das schon die halbe Miete. Ich hoffe zum Beispiel, dass eine OP noch bis einige Monate nach der Geburt warten kann. Ungern möchte ich mit Neugeborenem ins Krankenhaus oder noch schlimmer, sie daheim lassen und von ihr getrennt sein. Gern möchte ich, dass babyberlin älter ist, so dass sie vielleicht schon Beikost isst und eine Trennung von mir besser verkraftet. Das sind aber nur Wünsche meinerseits, wie es am Ende ist, werden wir sehen.
*Wohlgemerkt: ich bin keine Ärztin oder medizinisch ausgebildet. Ich berichte hier nur von meinen Erfahrungen und Dingen, die mir geholfen haben.
Diese Tipps helfen mir aktuell durch den Alltag. Denn bis auf ein Stechen und Ziehen um den Nabel habe ich bisher keine Beschwerden. Ich bin gespannt, was die Ärzte bei der Klinikanmeldung zur Geburt sagen. Denn wie sich ein Nabelbruch unter der Geburt verhält, kann ich mir nicht vorstellen. Da ist schließlich der gesamte Bauch in Bewegung und unter (An)Spannung.
Habt ihr Erfahrungen mit einem Nabelbruch, gerad in der Schwangerschaft?
Liebe Grüße
eure Bella
Hallo Bella,
vielen Dank für die vielen Infos! Stell mir gerade vor, wie das aussieht, wenn Miniberlin auf deinen Arm klettert:)
Bei meiner Schwangerschaft wurde mein Bauchnabel klitzeklein, aber einen Nabelbruch hatte ich glaube ich nicht. Wünsche dir baldige Besserung und möglichst wenig Schmerzen!
Liebe Grüße,
Meta
Lieben Dank. :) Ja, sie sieht dabei aus wie ein kleines Äffchen, aber sie hat es drauf. ;)
Hallo Bella, ich hatte in der zweiten SS auch einen Nabelbruch. Mir ging es wie dir,ich gabe mich gewundert,dass der Nabel so früh und doll rausploppte. Schmerzen hatte ich keine. Ich hatte aber ein paar Termine bei der Physiotherapeutin, die mir ein paar unterstützende Übungen für die seitlichen Bauchmuskeln zeigt, Tips gab (viele hast du scjon genannt. Gut war noch beim Husten oder Nießen über die Schulter drehen oder an der Wand abstützen). Und sie hat den Bauch getapt. Das unterstützt super. Ich hab nach der Geburt sehr schnell frühe Rückbildung gemacht,dann Rückbildung und einen gezielten Kurs bei Rectus diastase. Und nochmal Einzeltermine bei der Physiotherapeutin,die auf alles rund um SS und Rückbildung spezialisiert war und durch viel Training der seitlichen Bauchmuskeln ist der Nabel wieder fast drin und ich scheine um eine Op herum zu kommen. Die Geburt von Baby zwei ist nun sieben Monate her. Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles Gute!
PS: Die Frauenärztin meinte,dass sich die Gefahr einer Einklemmung minimiert sobald der Bauch bzw die Gebärmutter über Nabelhöhe hinaus wächst,weil diese dann wie ein Schutz dazwischen liegt. Und eine OP wäre in der Regel erst nach dem Abstillen erforderlich….wenn man slles gut beibachtet.
Danke, das beruhigt mich sehr. Mehr Hilfe als von meiner Ärztin. :)
Oh…einhändig mit Baby hab ich mich ja oft vertippt. Ich kann so gut nachfühlen,dass du dir viele Sorgen und Gedanken machst. Das braucht man nicht. Aber ich drücke die Daumen, dass du Glück hast und auch ohne OP viel erreichen kannst. Bei der Geburt war der Nabelbruch übrigens nicht weiter relevant. Ich hoffe,dass wird bei dir auch so! Alles Liebe
Wie hat sich dein Nabelbruch noch weiter verhalten! Ist er größer geworden? Wie war es bei der Entbindung ?
Ich habe den Nabelbruch noch immer. Er geht nicht mehr weg und müsste operiert werden. DA ich dann aber einige Wochen nicht heben und tragen darf und das im Alltag schwer zu organisieren bin, schiebe ich das. Nicht richtig, aber aktuell nicht anders machbar. Unter der Geburt war es kein Problem, da habe ich auch nicht weiter drüber nachgedacht.