Theoretisch wäre das Wochenende am Sonntag zu Ende gewesen. Doch ich gebe zu: Ich wollte an Heiligabend nicht am Rechner sitzen und unser Weihnachten verbloggen. Zum einen hatte ich keine Zeit, zum anderen war Weihnachten doch noch nicht vorbei. Deswegen hole ich unser Wochenende in Bildern nun nach und zeige euch, wie wir Weihnachten verbracht haben.
Sonntag, Heiligabend
Der Tag beginnt entspannt. Während meine Mama in der Küche zaubert, schauen die Kinder eine Serie und ich lese nebenbei. Endlich kommen wir zusammen etwas zur Ruhe und genießen die Zeit. Noch sind die Kinder nicht aufgeregt, aber ich glaube, die Große merkt dieses Jahr das erste Mal die Aufregung und Vorfreude. Der Kleinen ist alles herzlich egal.
Nach und nach steigt aber die Stimmung und es wird weihnachtlicher. Wir ziehen uns schön an, machen uns weihnachtlich fein und warten auf den Besuch. Meine Oma, mein Opa und meine Tante kommen dazu. Wir feiern mit vier Generationen Weihnachten. Das freut mich sehr, denn ich finde diese Momente sehr besonders. Wenn meine Großeltern ihren Urenkeln beim Spielen zuschauen und dabei lächeln. Vielleicht erinnern sie sich an ihre eigenen Enkel, Kinder oder sogar an ihre Kindheit?
Die Zeit, die ich am Heiligabend am schlimmsten fand? Die Kaffeezeit. Kuchen, noch ein Keks hier, ein Stollen da, Oma trinkt noch eine weitere Tasse Kaffee. Und die Bescherung? Die gibt es eben erst danach. Bei uns wird sie sogar noch weiter verzögert, denn wir gehen zum Weihnachtsmann. Richtig gelesen, wir gehen zu ihm.
Und beinahe wirkt es wirklich so, als wäre es der echte. Mit Pferden, Kutsche und Weihnachtself kommt er und begrüßt das ganze Dorf mit lauter Stimme. Die Kinder sind fast alle sprachlos und selbst die, die an seiner Existenz zweifeln, überlegen es sich heute noch mal. Denn es ist wirklich liebevoll gemacht. Auf dem Weg zum „Treffpunkt“ ist er schon durchs Dorf gefahren, hat gewunken und laut „Hohoho“ gerufen. Meine Kinder waren ganz ruhig, konnten es kaum glauben und haben wirklich gestrahlt. Jedes Kind durfte sich ein Geschenk abholen, etwas singen oder den alten Mann anschauen. Es war fast magisch und die Stille, von der immer alle singen, lag wirklich in der Luft.
Wieder daheim gab es dann wirklich Bescherung. Aber nicht, ohne vorher das Geschenk vom Weihnachtsmann auszupacken. Die Große hat ihm vorher einen Wunschzettel geschickt. Sie malte ein Einhorn auf, was sie sich unbedingt wünscht. Und was bekommt sie geschenkt? Ihre Augen sprachen Bände, als sie das Kuscheleinhorn auspackte. Wir verbringen viel Zeit vor dem Weihnachtsbaum, verteilen Geschenke, spielen, lachen und reden bis tief in die Nacht.
Montag, 1. Weihnachtstag
Der nächste Tag geht weihnachtlich weiter. Die Kinder spielen mit ihren Geschenken. Ich erinnere mich daran, dass das die schönste Zeit im Winter war. Auf dem Fußboden sitzen, spielen und schon ein bisschen ans nächste Weihnachten denken. Es ist schön, wenn Kinder nur daran denken dürfen und sich schon ein bisschen aufs nächste Jahr freuen.
Nach dem Weihnachtsessen, was meine Mama an den Feiertagen immer kocht, geht es wieder Richtung Heimat. Die Kinder schlafen im Auto und der Mann und ich träumen ein bisschen. Wir reden über das, was kommen mag, was möglich ist und was wir wollen. Viele Gedanken kommen ins Rollen an diesem Weihnachten.
In Berlin bekommen wir bald Besuch. Die „anderen“ Großeltern, Tante und Onkel kommen uns besuchen. Die Kinder sind noch ganz aufgeregt vom ersten Tag, dass sie komplett überdreht werden. Wir erzählen von unserem Treffen am Heiligabend und merken, dass wir den Weihnachtszauber damit wirklich aufrecht erhalten können. Die Kleine nimmt gleich die Oma in Beschlag und zeigt ihr stetiges Lieblingsbuch. Es gibt Geschenke und viele laute Momente. Denn auch mit zwei Kindern ist immer was los.
Wir kochen für die ganze Familie, auch einen Teil meines vegetarischen Menus. Es ist lecker und weiterhin laut. Denn welches Kind will schon gern ruhig am Tisch sitzen, wenn unter dem Baum neue Spielsachen liegen? Eben. Also wird mal gespielt, mal gegessen. Doch das ist ok so, denn es ist entspannter für alle.
Als die Kinder im Bett sind, holen wir die Spiele raus und spielen UNO in der Superheldenedition. Wir lachen viel, denn manch einer könnte Batman synchronisieren. Der Abend wird lang und auch der Wein ist lecker. Da ist doch etwas Gutes daran, dass ich dieses Weihnachten nun doch nicht mehr stille.
Dienstag, 2. Weihnachtstag
Endlich ist er da: mein Lieblingsweihnachtstag. Denn am zweiten Feiertag bleiben wir immer im Schlafanzug. Wir liegen auf dem Sofa, spielen und lesen. Jeder macht das, was er gerne mag, wir sind zusammen oder puzzeln und spielen. Dieses Jahr haben wir am Vormittag noch Gäste und so frühstücken wir alle entspannt zusammen. Und ja, unser Teil der Familie ist im Schlafanzug. So ist es eben mit Traditionen.
Während die Großeltern noch etwas mit den Kindern spielen, führe ich den Tag traditionell fort: lesend auf dem Sofa. Ich lese aktuell einen Roman von Steven King (affiliate Link) und hätte nie gedacht, dass ich das mag. Doch seine Thriller sind sehr gut und so kann ich es kaum aus der Hand legen.
Doch für die Kinder mache ich gerne eine Pause, denn die Große möchte ihre neuen Spiele ausprobieren. Dazu schreibe ich euch bald mehr, denn ich habe einiges entdeckt und sie hat viel Spaß. Ich übrigens auch! Die Kleine „liest“ Bücher, sucht Tiere und klaut uns zwischendrin den Würfel. Ihr seht, wir haben viel zusammen gemacht.
Der Plan mit dem Schlafanzug wird dann jedoch unterbrochen. Die Große möchte Karusell fahren und so steuern wir den Weihnachtsmarkt an. Leider ist der in der Kulturbrauerei nicht mehr geöffnet und so müssen wir wohl an den vollsten Ort der Stadt: den Alexanderplatz. Wir drehen vor dem Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus sofort wieder um, als wir die Menschenmassen sehen und gehen nur auf den kleinen Markt direkt auf dem Alex. Es ist ok, denn jeder bekommt das, was er will. Die einen fahren Karusell, die anderen essen leckere ungesunde Sachen.
Und nun sitzen wir auf dem Sofa, trinken Glühwein und schauen gleich „Tatsächlich Liebe“. Auch eine Tradition, an der wir festhalten sollten, oder? Habt ihr kleine, feste Rituale und Traditionen, die euer Weihnachten aus machen?
Weitere Wochenenden in Bildern seht ihr wie immer bei Susanne von Geborgen Wachsen.
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