In nicht mal mehr acht Wochen sind wir wohl schon zu viert. Eine neue Zeit beginnt, voller Aufregung, Herausforderungen und vielleicht auch Unsicherheiten. Nicht nur ich bin unsicher, wie es so wird…zu viert. Auch bei miniberlin merke ich, dass das Baby immer mehr zum Thema wird. Der Bauch ist mittlerweile riesig, genau wie ihre Ungeduld. „Baby kommt gleich?“ fragt sie mich mittlerweile täglich. Mit ihren zwei Jahren hat sie noch keinerlei Zeitgefühl und so muss ich sie auf „später“ vertrösten. Oft klappt es, manchmal gibt es auch Tränen. Das ist in dem Moment nicht schön, macht mich aber etwas zuversichtlicher, dass sie sich genauso auf ihr „Schwesterbaby“ freut wie wir und ebenso ungeduldig auf diesen kleinen Menschen wartet.
Doch die Zeit ist lang. Die gesamte Schwangerschaft haben wir schon versucht, sie mit einzubeziehen, dass sie versteht, was da bald passiert. Am Anfang war es noch zu abstrakt, seit einigen Wochen ist es aber täglich Thema. Wir haben viele kleine Wege gefunden, miniberlin mit einzubeziehen und über das Baby zu reden.
So bereiten wir miniberlin vor
- Zu ihrem Geburtstag bekam miniberlin ein Buch, in dem es darum geht, das ein kleiner Junge nun großer Bruder wird: „Jetzt sind wir 4“ ist ein schönes Kinderbuch mit einfachen Erklärungen. Dinge wie die Geburt werden ausgelassen, denn darum soll es für unseren Zweijährige nicht gehen. Vielmehr ist der kleine Moritz eines morgens mit Oma allein – eine Situation die für sie wichtiger ist als die Geburt an sich. Weitere Bücher zum Thema findet ihr übrigens auch bei Jana vom Hebammenblog. Wir lesen sehr viel mit miniberlin und sie lernt so viel über die Welt und alles um sie herum kennen. Es wirkt weniger zwanghaft, sie sieht viele Bilder und hört zum Alter passende Texte dazu. So erzählt sie mittlerweile ihre eigene Geschichte zum Baby, wenn wir uns das Buch ansehen. Für mich ein Zeichen, dass sie sich damit innerlich beschäftigt, ohne dass sie Angst hat.
- Neben den Geschichten, reden wir auch viel über die kleine Schwester und das, was da kommen mag. Wir warten damit nicht, bis miniberlin im Bett ist, denn es gehört dazu. Oft beziehe ich sie auch mit ein, indem ich sie frage, wo denn das Baby dann beim Essen sitzen soll. Sie erklärt mir dann ihre eigene Sichtweise, ich merke aber auch: neben Mama darf das Baby wohl nicht sitzen, denn da sitzt sie. Eine gute Vorbereitung auf die Eifersucht, die es vielleicht geben wird. Trotzdem ist sie so gespannt und neugierig, dass sie sich mit Argumenten wie „Aber da siehst du das Baby viel besser“ oder „Ist neben dir nicht auch noch Platz?“ gleich darauf besinnt, dass es vielleicht doch nicht verkehrt ist, wenn das Baby näher bei mir…also auch bei ihr sitzt.
- Wir müssen nicht viele Dinge für die kleine Schwester kaufen. Vieles haben wir noch aus miniberlins Babyzeiten und da es wieder ein Mädchen wird, haben wir auch einen Großteil der Sachen. Trotzdem kaufe ich ab und an „eigene“ Dinge für babyberlin, einfach, dass sie auch Dinge nur für sich hat. Manche Sachen sind aber auch nötig, wie ein Nuckel. Kürzlich war ich mit miniberlin einkaufen, um erste kleine Windeln, Nuckel und andere Dinge zu besorgen. Ich habe sie jedes mal mit einbezogen und ihr gesagt, was wir noch für ihr Schwesterbaby brauchen. Sie war ganz begeistert, mit aussuchen zu können und wurde fast übermütig. Schließlich braucht babyberlin in ihren Augen schon einen eigenen Becher, Besteck und Co. Das konnte ich noch abwenden, aber es war toll, zu sehen, wie sie sich bemüht. „Ihre Einkäufe“ hat sie dann auch gleich allen gezeigt.
- Mittlerweile gibt es um uns herum wieder einige Babys, sowohl in der Familie als auch im Kindergarten. Immer, wenn wir eines sehen, bleibt miniberlin ganz fasziniert stehen und schaut. Oft zeigt sie mir schon von weitem ein Baby im Wagen oder im Tragetuch. Das ist toll, denn so kann ich viele Dinge aufgreifen. Ich erkläre ihr, dass auch wir unser Baby dann im Wagen schieben oder tragen, dass es hinten bei ihr im Auto sitzt oder das auch wir uns um das Baby kümmern, wenn es weint. Oft möchte miniberlin auch in den Wagen schauen um zu sehen, wie klein das Baby noch ist. Wenn das Baby der Nachbarn im Garten steht, darf sie sogar auf den Kleinen „Aufpassen“. Das macht sie stolz…und auch mich.
- Im o.g. Buch ist beschrieben, was das große Geschwisterchen schon mit dem neuen Baby machen kann. Neben zudecken, singen oder den Wagen schieben kann es aber auch helfen…ob ein Tuch beim Stillen reichen, die Windeln bringen oder einfach beim Baby sein– es gibt viele Möglichkeiten, die große Schwester miteinzubeziehen, ohne dass es gleich nach „Arbeit“ aussieht. Darüber reden wir viel, ich frage miniberlin, was sie denn mit ihrer Babyschwester machen möchte. Neben Spielen kommen oft auch diese kleinen Dinge als Antwort. Trotzdem ist das kein Garant dafür, dass miniberlin gleich nur behutsam und ohne Energie mit ihrer Schwester umgeht. Darauf sollte immer geachtet werden. Aber in der Vorbereitung ist es ein schönes Thema, was Kleinkinder auch immer und immer wieder erzählen…weil sie sich damit beschäftigen!
- Wir hatten am Anfang gedacht, dass ein gemeinsamer Besuch beim Arzt mit Ultraschall sicherlich schön ist, um miniberlin zu zeigen, was denn da in meinem Bauch wächst. Fehlanzeige! Sie war so verunsichert durch die Atmosphäre und dem Gerät, mit dem der Mann da auf Mamas Bauch rumfährt, dass sie nur zu mir wollte und viel weinte. Verständlich, was haben wir auch erwartet? Nicht mal wir erkennen im Zweifel, was da alles auf dem großen Bildschirm zu sehen ist. Was aber wesentlich besser funktioniert, ist der Besuch bei der Hebamme. Sie bezieht miniberlin kindgerecht mit ein, die Atmosphäre ist familiärer und ruhiger und miniberlin lernt sie so auch schon kennen. Immerhin wird sie öfter kommen, wenn ihre Schwester dann da ist. Mittlerweile ist miniberlin schon freudig aufgeregt, wenn wir wieder eine Vorsorgeuntersuchung haben.
Ihr seht, es gibt einige Möglichkeiten, die großen Kinder auf die Ankunft des Babys vorzubereiten. Gerad bei Kleinkinder finde ich es schwer, einen richtigen Weg zu finden. Das Verständnis und auch die Aufmerksamkeit ist noch nicht groß genug, darauf sollte man immer achten.
Wie habt ihr eure älteren Kinder auf das neue Familienmitglied vorbereitet?
Liebe Grüße
eure Bella
hach Miniberlin wird sicherlich eine tolle große Schwester. Ich freu mich für Euch so sehr mit….. Hach, Babyplüsch. Pass mir auf Euch auf!
Drück Euch
JesSi Ca
Unser Sohn durfte meinen Babybauch mit Fingerfarbe bemalen und wir haben mit ihm auch einen Geschwisterkurs besucht, das war klasse! Dafür ist Deine Tochter aber wahrscheinlich noch zu jung. Was da so passiert, kannst Du hier nachlesen: http://www.mamaclever.de/2015/09/geschwisterdiplom-zu-besuch-in-einem-kurs-fuer-kinder-die-geschwister-bekommen/
Liebe Grüße,
Eva Dorothée
Liebe Bella, ich denke manchmal, dass die Angst vieler Eltern unbegründet ist. Geschwister zu bekommen ist so wunderbar und wichtig und das wird sich alles fügen. Mit den Kindern, die schon da sind, reden, ihnen erklären, für sie da sein… und dann einfach dem Schicksal seinen Lauf lassen. Das wäre mein Tipp. Schließlich ist es doch die natürlichste Sache der Welt, oder? Es wird Streit und Ungerechtigkeiten geben, die Kinder werden sich das eine oder andere Mal ungerecht behandelt fühlen. Am Ende ist da das Gefühl, ich bin nicht alleine mit den Eltern, ich habe da Jemanden, der auf meiner Seite ist. Und das ein Leben lang! Alles Liebe, Laura