Aus Stadt- wird Landleben

29. Mai 2020
familieberlin
Familienleben | Landleben

Als ich bei Instagram eröffnete, dass wir Berlin verlassen, hat das viele Fragen aufgeworfen und damit mein Postfach gesprengt. Deswegen habe ich die häufigsten Fragen gesammelt und möchte sie euch beantworten und damit ein kleines bisschen mitnehmen auf dem Weg.

Wohin geht es?
Viele wollten wissen, ob wir in den weit bekannten Berliner Speckgürtel ziehen. Nein. Wir ziehen in den Norden Brandenburgs, genauer gesagt in meine alte Heimat. Dort leben meine Eltern, Großeltern, weitere Familie und auch alte Freunde. Es ist also eine Art Rückkehr für mich, nur diemals bringe ich noch drei weitere tolle Menschen mit. Gründe gibt es viele. Die Nähe zur Familie spielt sicher eine kleine Rolle, aber wir haben auch schon in anderen Gegenden nach passenden Grundstücken geschaut. Wir wollten einfach mehr Natur, Ruhe und Platz und auch unsere Kinder waren vom stetigen Stadttrubel nicht begeistert.

Ist euch die Entscheidung gegen die Stadt schwer gefallen?
Wir haben lange überlegt, ob wir diesen Schritt wagen. Am Ende haben wir wirklich über ein Jahr geschaut, was wir wirklich an Berlin als Stadt nutzen. Und damit meine ich nicht, unsere tägliche Infrastruktur wie KiTa, Einkauf und Co. Die Antwort fiel knapp aus. Und so war die Entscheidung getroffen. Denn da wir ca. 70 km von Berlin entfernt wohnen, können wir weiterhin Tagesausflüge machen oder, wenn es wirklich wichtig für uns ist, auch eine Nacht bei Freunden oder im Hotel schlafen. Mein Plan ist es, weiterhin einen Tag die Woche ins Büro nach Berlin zu fahren. Für den Austausch und auch für Termine.

Habt ihr lange nach einem Grundstück gesucht?
Ehrlich gesagt: Nein. Denn wir bauen unser Haus auf dem Grundstück meiner Eltern. Die haben schon seit jeher ein sehr großes Grundstück im Wald und so kennen wir unsere neuen Nachbarn schon recht gut und lange. Zur Grundstückssuche und Ausdauer kann ich also nichts beitragen.

Gibt es vor Ort Schulen, KiTas und Co?
Kein Witz, diese Frage kam. Ja, es ist eine normale Kleinstadt mit guten Schulen (auch weiterführenden), tollen Kindergärten und auch sonst allem, was man für den Alltag braucht. Ich muss sogar sagen, dass wir aktuell in der Corona-Ausnahmesituation begeistert von unserer Schule sind, auf die die Große dann kommt. Sie konnte ihre Lehrerin und ihren Klassenraum schon kennenlernen, sie hat schon einige baldige MitschülerInnen gesehen und so eine Vorstellung, was auf sie zukommt. Und auch uns als Eltern gibt das ein tolles Gefühl.
Es gibt sogar eine Zugverbindung direkt nach Berlin, die stündlich fährt und ein gut ausgebautes Busnetz in die umliegenden Orte. Ach und Fahrradwege. Und Straßen.

Baut ihr ein neues Haus oder ein altes um? Wie baut ihr?
Wir bauen uns ein neues Haus, so wie wir es uns immer vorgestellt haben. Wir bauen mit Schwörer Haus, einer Hausbaufirma, die spezialisiert auf Häuser in Holzständerbauweise ist. Ich wollte gerne ein Holzhaus und mit dieser Firma kamen viele Vorteile in der Organisation aus der Ferne zusammen. Wir haben bisher ein gutes Gefühl und die bisherige Zusammenarbeit klappt Reibungslos.

Wie klappt das mit der Arbeit aus der Ferne? Gibt es dort Perspektiven?
Ich arbeite schon seit einer Weile selbstständig und bin deshalb nicht an einen Ort gebunden. Auch mein Mann arbeitet mobil, so dass er seinen Job auch von dort machen kann bzw. als Ausgangspunkt für seine Reisen. Wir haben uns weniger konkret mit Perspektiven vor Ort beschäftigt, aber schon gefragt, was wäre wenn? Die Antwort: Es wird sich immer etwas finden und wir wollten uns nicht von potentiellen Vielleicht-Mal-Nötig-Jobs an einem Ort aufhalten, nur weil es dort andere Perspektiven gibt. Wir können uns genauso vorstellen, zu pendeln, teilweise woanders zu leben oder oder oder. Wir verklären das nicht, aber sind realistisch ob aller Situationen.

Wirst du dann zum Mama-Taxi?
Diese Frage hat mich erst verwundert, weil ich mir dachte: Aber die Kinder haben doch auch einen Papa. Der kann übrigens auch Autofahren. Und natürlich werde ich meine Kinder durch die Gegend fahren, wenn sie es wollen. Und wenn später kein Bus fährt. Oder der Fahrradweg vereist ist. So, wie ich es auch in Berlin tun würde. Und wie ich es damals als Kind erlebte. Denn ein Vorteil, den ich bisher sehe: Die Radwege sind super gut ausgebaut, ich kann mein Kind schon früh allein zur Schule radeln lassen. Vielleicht radel ich auch mit. Oder der Papa.

Zeigst du viel vom Hausbau, euren Entscheidungen und so?
Da bin ich mir ehrlich gesagt noch nicht so sicher. Ich werde sicherlich einiges begleiten, aber bis ins Detail alles zeigen möchte ich nicht. Denn am Ende halte ich es auch im neuen Haus wie bisher: Es ist unser privates Zuhause und das bleibt es auch. Sicherlich werde ich einiges auf Bildern zeigen. Aber seid gewiss: Ich werde keine Interior-Bloggerin. Einrichtungstipps hole ich mir woanders. Aber die teile ich gerne.

Vielleicht mache ich mal einen Sammelbeitrag mit tollen Accounts und Seiten zur Inspiration.

3 Kommentare

  1. Für Familien finde ich das Landleben einfach perfekt! Ich freu mich schon auf die kommende Zeit, in denen auch die Internetgeschwindigkeit in ländlichen Regionen endlich mal ordentlich sein wird. Ich denke, dass das dem Land viel Gutes tun wird. Also was sie eher leeren Gebiete an betrifft, wo es heute schon problematisch wird. Denn auch in letzter Zeit haben wahrscheinlich viele Leute gemerkt, dass auch in einigen Berufen von zu Hause aus gearbeitet werden kann. Den ländlichen Räumen wird hierbei einfach nur noch das bessere Internet. Ich bin gespannt, wie sich die ganze Sache entwickelt! Vielen Dank für die nützlichen und interessanten Beitrag.

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  2. Oh wie aufregend, vielen Dank fürs Teilen liebe Bella.
    Wir haben letztes Jahr mit Schwörer in Bayern gebaut und waren dort sehr gut aufgehoben.

    Alles Gute für die bevorstehende Zeit und viel Spaß beim planen und einrichten.
    Line

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    • Das klingt gut, danke für die Rückmeldung. Bisher sind wir zuversichtlich. :)

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