Verwirrtes Herz: Aus Babys werden Vorschulkinder

30. Juli 2019
familieberlin
Vorschule

Heute morgen war mein Herz verwirrt. Es wusste nicht, ob es hüpfen oder stechen sollte. Denn meine Große sprang gut gelaunt aus dem Bett (das allein ist schon ein seltenes Phänomen) und verkündete stolz:

Ich bin jetzt ein Vorschulkind.

Das ist eine harte Aufgabe für mein Herz. Denn erst gestern habe ich mir mit ihr ihre Babybilder angeschaut und mich an diese Zeit erinnert, als wären wir noch mittendrin. Und doch schaue ich heute auf eine Fünfjährige, die den nächsten Schritten so nacheifert und es kaum erwarten kann, vom Vorschulkind zum Schulkind zu werden. Immer weiter, immer schneller und so sehr sich mein Herz auch mit ihr freut, so sehr hinkt es auch ein bisschen hinterher.

Denn es geht schnell, verdammt schnell. Am liebsten möchte ich STOP schreien und ihr ein bisschen mehr Zeit geben. Denn ich weiß, dass sie dieser irgendwann auch nachtrauern wird. Sie wird irgendwann traurig sein, weniger spielen zu können. Sie wird es irgendwann doof finden, immer so früh aufstehen zu müssen. Wo wir wieder bei ihrer sonst obligatorisch schlechten Laune am Morgen wären. Und doch kann ich die Zeit nicht anhalten.

Immer mutiger, immer weiter: Ihr eigener Weg

Meine Aufgabe ist es also, hinter ihr zu stehen und auch zu gehen. Vielleicht etwas langsamer, um ihr ihren Freiraum zu lassen. Freiraum für neue Fähigkeiten, Rhythmen und Freundschaften. Denn auch das wird immer mehr von ihr allein bestimmt. Ich bin oft nur noch Statistin. Eine verdammt stolze Statistin, die ihre Hauptfigur im täglichen Familienleben unterstützt, wo sie nur kann.

Und so werden die Puppenspiele aktuell etwas weniger und das „Schule spielen“ immer präsenter. Sie möchte schreiben lernen, lesen können und irgendwann auch mal alleine zur Schule fahren.

Später Mama, noch nicht sofort. Erstmal laufe ich noch an deiner Hand, ok?

Und ich merke, wie mein Herz ein bisschen aufatmet. Weil sie eben nur ein bisschen groß ist und noch nicht ganz. Und weil mein Herz noch ein Jahr Zeit hat, bis es voll Freude, Tränen und auch Stechen die Einschulung feiert.

6 Kommentare

  1. Sehr schön geschrieben.
    Meine Tochter hat morgen ihren letzen Kindergartentag und ist jetzt fast ein Schulkind- frage mich mal, was das mit mir macht

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    • Danke dir. Warten wir mal ab, wie es mir dann geht. Puh…

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  2. Wir haben hier nun auch ein Vorschulkind. Sie wird im September 6 und wir gaben ihr ein Jahr mehr im Kindergarten. Ein Jahr Kindheit kann ihr keiner nehmen sagte unsere Lieblingserzieherin. Wir sind froh darüber . Mal sehen wie lang die gute Laune in der Früh anhält, hier auch eher Team Morgenmuffel, sie braucht morgens ihre Zeit, gute 2 Stunden bis sie das Haus verlässt.

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    • Ich glaube, dieses extra Jahr „nur spielen“ ist so viel wert. Und Vorschule ist ja auch spannend und bringt den ersten Stolz.

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  3. Wir haben noch 1 Woche KITA und dann geht es in die Vorschule. Ich bin auch etwas verwirrt…

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