Bald ist das Jahr rum, und schon machen wir uns Gedanken um das kommende. Was wollen wir machen? Was kommt auf uns zu? Was ist wichtig? Viele nennen es Vorsätze, doch ich halte davon nicht viel. Diese Gedanken und Fragen beschäftigen mich nicht nur zum Jahreswechsel, ich denke oft darüber nach. Ob neuer Tag, neue Woche, neues Jahr. Vor einiger Zeit, in der es für mich schwer war, habe ich mir deswegen etwas vorgenommen:
Einen Fokus auf mich.
Der Weg dorthin war nicht einfach. Als Mama mit zwei sehr kleinen Kindern, oft allein mit beiden und auf dem Weg in die Selbstständigkeit fängt man an zu sparen: an sich. Weniger Zeit für Auszeiten, Hobbies oder einfach nur zur Entspannung. Wenn alle etwas wollen, Hilfe brauchen oder eben einfach nur Mama, dann nimmt man sich selbst zurück. Das ist keine Vernachlässigung – in meinen Augen ist es eine logische Konsequenz und auch Priorisieren. Ich verstehe es, wenn ich abends weniger Zeit zum Lesen habe. Ich muss mich nur vor mir selbst rechtfertigen, wenn ich den Rock für mich seit Wochen nicht fertig genäht habe. Es ist nicht schön und oft frustrieren diese Abstriche auch. Aber manchmal geht es nicht anders. Doch auf Dauer ist das nicht gut. Auf Dauer ist so mein Akku leer.
Doch was kann ich mir vornehmen, um mehr auf mich zu achten? Was würde mir helfen? Ich könnte es auf fünf Dinge runterbrechen. Ich könnte mir vornehmen, regelmäßig Yoga zu machen, endlich mit Jessi nach Kopenhagen zu fahren, mit meinem Mann ein Auszeitwochenende zu haben, den großen Bücherstapel endlich zu lesen oder sogar mein eigenes Buch endlich anzugehen. Es gäbe sie, diese fünf Dinge. Es gäbe sogar noch so vieles mehr, was ich tun könnte, möchte und auch sollte.
Ich höre auf mich.
Doch am Ende setzen mich diese Vorsätze nur unter Druck, denn leider schaffen sie keine innere Entspannung, sondern sie prangern auf meinem To Do- Zettel wie die Wäsche, der Einkauf und die Kundengespräche. Ich habe gemerkt, dass ich viele Dinge dann nur mache, weil ich sie mir vorgenommen habe – nicht weil ich es möchte. Deswegen habe ich für 2018 nur einen Vorsatz, aber fünf Fragen:
Ich höre auf mich!
Ich möchte mehr auf mein Inneres hören und möchte mir, statt fünf Vorsätze, lieber fünf Fragen stellen. Nicht am Jahresanfang, sondern immer – dann, wenn ich es brauche:
Wie geht es mir genau jetzt?
Was ist jetzt wichtig?
Was brauche ich?
Bin ich glücklich?
Was kann ich ändern, dass es mir besser geht?
Es sind nicht nur einfache Ja-Nein-Fragen. Manchmal liegt die Antwort nicht auf der Hand oder auf dem Tisch vor mir. Manchmal muss man in sich gehen, nachspüren, hinhören. Auf sich!
Ja, manchmal können die Antworten vielleicht auch ernüchternd sein. Dann gibt es das, was ich jetzt bräuchte, vielleicht nicht. Dann kann ich gerade nichts ändern, dass es mir besser geht. Wenn die Kinder am Abend übermüdet sind, laut und unzufrieden. Wenn ich dazwischen stehe und beide allein ins Bett bringen muss. Aber auch das ist eine Erkenntnis: das ich jetzt nichts ändern kann, außer vielleicht ruhig bleiben.
Mit diesen fünf Fragen möchte ich ins neue Jahr starten und darüber hinaus. Ob am Jahresanfang, Wochenbeginn, Montag oder Dienstag.
Die ist ein Beitrag zum Bloggeradventskalender von Janina aka filea, die von 24 BloggerInnen wissen möchte, was sie 2018 nur für sich tun wollen. Auf Janinas Seite findet ihr eine Übersicht aller Türchen. Es sind spannende Beitrag und Leute dabei, ich freue mich auf mehr.
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