Langsam Selbstständig: Der Mut anzufangen.

1. März 2018
familieberlin
Selbstständigkeit

Ich tausche mich mit vielen Menschen aus, die sich selbstständig machen oder gemacht haben. Menschen, die drin sind in ihrem Business oder davor stehen. Sie stehen kurz vor „Start“, gleich klicken sie auf „Anfangen“. Und bei vielen dieser Menschen höre ich Unsicherheit heraus. Wenn sie kurz davor sind, so richtig anzufangen, dann kommt auch die Angst. Die Angst davor, mit der Idee ausgelacht zu werden, belächelt oder ignoriert. Ist es wirklich das, worauf die Welt wartet? Reicht es, was ich tue? Vor dem Anfangen, verlässt viele der Mut. Ich kenne das!

Wo ist der Mut?

Vor allem bei Menschen mit Online-Business merke ich oft, dass sie zögern. Die letzten Wochen waren hart, die Nächte kurz und nun steht nur noch ein Klick zwischen deinem Business und der Welt. Menschen, die sich stationär selbstständig machen, spüren diese Angst vielleicht auch. Sie werkeln und bauen in ihrem Laden oder ihrer Praxis. Sie planen und durchdenken und am Ende ist es kein Klick sondern der Schlüssel in der Tür. Hier ist das zögern geringer, denn man hat viele andere Dinge im Hinterkopf. Die Miete muss bezahlt werden, die Einrichtung war teuer und die Idee brennt im Kopf, im Herzen und überall. Der Schlüssel ist schnell umgedreht, die leeren Kartons hinter einem Regal versteckt und das beste Lächeln begrüßt die ersten Kunden.

Und Online? Kein Lächeln überzeugt den Kunden, denn er hört kein freundliches Willkommen, wenn er zum ersten Mal bei dir auf der Seite ist. Neulich hat eine Freundin ihre Website online geschaltet. Sie hat geschrieben und verbessert, geplant und programmieren lassen. Doch am Ende war sie nicht zufrieden. Sie war nicht sicher, ob alles so gut ist und ob es ausreicht. Es war nicht perfekt für sie.

Und ich glaube, an diesem Beispiel sieht man das wohl häufigste Problem kurz vor dem Start des eigenen Business: Perfektionismus. Egal ob online oder offline, der eigene Anspruch steht vor einem wie eine große Mauer. Ist man ihm gewachsen? Oder wird man immer hinauf sehen, auf den Rand der Mauer und sich fragen, wann man endlich rüber schauen kann? Perfektionismus ist es, der viele davon abhält. Trifft dieser dann noch auf Angst, bleiben wohl viele Ideen unverwirklicht. Doch wie gehe ich damit um? Was kann ich machen, um mich nicht hinter dieser Mauer zu verstecken?

Was hindert dich?

Bei mir und meinen Projekten ist es ähnlich. Ich habe viele Ideen, viele Schritte sind schon gemacht, der Weg ist theoretisch klar. Und doch fehlt der Mut. Niemand wird das Rad neu erfinden und so sind viele Geschäftsideen vielleicht nicht die, welche die ganze Welt begeistert. Und doch wird es Menschen geben, die wir begeistern! Im Kleinen, im Detail und sicher auch in der Gruppe. Vielleicht sind es keine Milliarden, keine Länder oder ganze Kontinente. Oder doch? Denn woher will ich das denn wissen, wenn ich denn nicht anfange? Was hindert mich daran?

Ich merke selbst, ich muss mich freimachen. Frei von der Meinung anderer und den Bedenken, die anstecken könnten. Bedenken habe ich eigene, warum soll ich mir noch mehr aufbürden? Egal, was man macht und welche Idee man verwirklicht: es wird niemals alles gefallen. Kritiker gibt es immer und das schlimme: die sind meistens lauter als die Menschen, die es gut mit einem meinen. Befürworter nicken oft stumm, während die Motzer laut rufen, die Arme in die Luft recken und ihre Meinung kund tun. Doch hatten sie den Mut, etwas neues anzufangen? Vielleicht, einige. Und manche Kritik ist durchaus berechtigt und auch hilfreich. Aber genauso hilft das stumme Nicken des Gegenübers, ein freundlicher Blick und vielleicht auch eine positive Rückmeldung.

Frei machen

Mich nervt es, dass ich aktuell noch so viel darüber nachdenke, was andere davon halten.

Was macht die denn da? Das wird doch nix!

Doch langsam merke ich, dass ich mich davon löse. Denn egal, wie viele Schritte schon hinter einem oder vor mir liegen: ich bin sie gegangen. Mal links vom Weg, mal rechts vom Weg, aber mit einem Ziel vor Augen. Oft sind nicht mal Wege da, wo ich mich gerade bewege, denn ich habe von vielem noch keine Ahnung. Schließlich ist man auf dem Weg, etwas ganz neues zu starten – und sei es für sich selbst. Denn auch der fünfte Laden oder die zehnte Praxis ist etwas Neues: für den, der sie eröffnet. Es gibt schon 100 Beratungen und 10.000 Blogger. Und doch macht es für sich einen Unterschied, denn es ist der eigene Weg, der beschritten wird.

Das Beste ist es dann, wenn man auf dem Weg andere mitreißen kann, mitzieht und begeistert. Sei es ein kleiner Kreis, mehrere Tausend oder ein ganzer Kontinent. Denn wir sprechen hier nur vom Anfangen, dem Rest widmen wir uns später!

Hattest du Angst vor dem Anfangen? Egal ob in der Selbstständigkeit oder einem festen neuen Job. Wie gehst du damit um?

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2 Kommentare

  1. Angst, ein Wort das leider sehr oft in meinem Leben vorkommt. Die Ansgt 400 km von zu Hause weg zu ziehen, die Angst ein Kind zu bekommen. Die Angst nicht an zu kommen und auch die Angst an zu kommen…. aber die Angst etwas neues zu beginnen war manchmal mein erster Gedanke jeden Morgen. Sie ist bei weitem noch nicht weg aber manchmal treibt sie mich auch an. Vielleicht aus Trotz ihr gegenüber, vielleicht aus Mut den ich aus ihr gewonnen habe….

    Wenn Dir etwas Mut fehlt, habe ich hier eine große Portion für Dich, denn ich glaube an DICH!

    Antworten
  2. Man muss im Leben immer eine Portion Mut in sich haben. Ich habe mir in meiner 1. Schwangerschaft das Nähen beigebracht, davor saß ich nie an einer Nähmaschine. Aus meinem neuen Hobby wurde vor 4 Jahre meine Selbständigkeit geboren und im letzten Jahr habe noch einen großen Schritt gemacht und habe ein 20 Jahre altes Unternehmen übernommen und nun bin ich meine eigene Chefin und verschicke Lederpuschen in fast die ganze Welt :)

    Hab immer eine Portion MUT in Dir! :)

    Antworten

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