Ich schreibe hier viel und relativ oft. Ich öffne euch ein Stück weit mein Herz und mein Leben, ich berichte über Kinderprobleme, Erlebnisse und Gedanken, die ich habe. Man könnte meinen, ich bin offen, was mein Leben angeht. Das mag in mancherlei Hinsicht auch stimmen. Trotzdem gibt es Grenzen. So nennen ich mein Kind hier nicht beim Namen, zeige keine Bilder von ihr, führe Menschen nicht nachvollziehbar vor oder gebe intime Details meines Lebens preis. UND ich schreibe und zeige wenig bis nichts über meinen Mann. Ja, ich habe einen Ehemann, mit dem lebe ich zusammen und er ist miniberlins Vater. Manchmal blitzt er in einem Nebensatz auf, seine Hand oder sein Ohr sind in Bildern zu erkennen oder schemenhaft zu sehen. Das war es auch. Das trifft für den Blog zu, nicht für den Rest meines Lebens.
Beziehungen verändern sich, auch meine
Ich lese oft Liebesbriefe an die Männer der Damen hinter den Blogs oder auch böse Worte. Zu all dem könnte ich auch etwas beitragen, zu den Höhen und Tiefen, die nun mal jede Beziehung hat. Aber das möchte ich nicht. Das gehört hier nicht her- für mich. Meine Beziehung findet im realen Raum statt. Ich habe schon oft überlegt, darüber zu schreiben, wie sich unsere Beziehung durch miniberlin verändert hat. Denn das hat sie, welch Überraschung für alle Eltern, was? Und doch habe ich den Gedanken dann verworfen. Zu groß ist meine Angst, zu viel preiszugeben aus Respekt gegenüber herrberlin. Denn er hat darum gebeten, hier nicht aufzutauchen. Das respektiere ich. Ich weiß aber auch, dass manch einer hier liest und nur darauf wartet, dass wir uns voneinander entfernen oder manchmal streiten, um sich dann die Hände zu reiben. Ich möchte diesen Geiern kein Futter geben, aber auch keine Erwartungshaltungen allgemein wecken. „Sie hat schon lang nichts mehr von herrnberlin geschrieben, ob die noch zusammen sind?“ Ich bin ein Dorfkind, ich kenne das, wenn schnell getratscht wird, wenn man lang nicht mehr zusammen gesehen wird, einen zu weiten Pulli trägt und damit die Gerüchteküche anheizt. In der Onlinewelt ist das nicht anders. Da möchte ich meine Beziehung raushalten. Ja, mein Mann ist hier so abwesend wie die Männer in den 50er Jahren. Er macht hier keinen Abwasch aka technische Veränderungen, er hilft mir nicht mit der Wäsche aka redigieren und Korrekturlesen, aber doch, manchmal kocht er ein Süppchen mit aka hat ein paar Themenideen. Er ist also diese Randfigur im Mamablog und bleibt es auch. Zum einen aus Respekt, zum anderen aus Egoismus. Das hier ist meine Spielwiese und das soll sie auch bleiben.
Das ist er, meine Randfigur
Für alle, die trotzdem etwas mehr über den Mann an meiner und miniberlins Seite erfahren will, hier 10 konkret schwammige Fakten über ihn:
Da ist dieser Mann…
…der mir nie einen Antrag machte, wir aber doch verheiratet sind.
…der sich nie meine Schuh- und Kleidergröße merken kann. (Und mich immer schmaler schätzt).
…der mir nie glauben wollte, dass Kinderhaben toll ist und nun ständig sagt „Oh gucke mal, oh wie süß…“.
…der einfach nur vergesslich ist.
…der ein wahrer Grillmeister ist und Träume hat.
…mit dem ich am liebsten shoppen gehe.
…der eigentlich ein Instrument lernen will, es aber nicht macht.
…der mir von jeder Dienstreise seine Schokoherzen mitbringt, dass ich immer einen Notfallsnack in der Tasche habe…für mich, nicht fürs Kind.
…der für sein Leben gern Kuchen isst und deswegen in jedem Wochenende in Bildern Kuchen auftaucht.
…der mir in jeder sorgenden Situation die Hand hält, auch wenn ich so tue, als sei alles halb so wild. Er ist trotzdem da.
Dieser Mann, der in meinem Leben so präsent ist, wird im Blog weiterhin nur eine Randfigur sein. Das findet er glaube ich nicht schlimm, mich stört es auch nicht. Und wenn er dann doch mal einen reißenden Gastbeitrag schreiben möchte, der nichts mit Grillen oder schlechtem Kuchen in Kindercafés zu tun hat, so hat er hier eine Plattform dafür. Versprochen.
Liebe Grüße
Eure Bella
Das ist ein Beitrag zur tollen Blogparade #maennerrollen vom Blog Frühes Vogerl. Sie fragt sich, wo denn die Männer in den Mütterblogs sind.
Hi Bella,
toller Beitrag!
Ich finde es super, dass er die klare Ansage gegeben hat. Finde ich auch vollkommen in Ordnung.
Komisch bzw. interessant ist es schon: die Bloggerin, die einiges von sich zeigt und der Mann, der im Hintergrund bleiben will – wie bei uns auch. Wie halten die Männer das nur aus? :D
Liebe Grüße
Sarah
Das stimmt, dein Mann ist auch eine Randfigur. Jeder soll entscheiden dürfen, so auch später das Kind. Und mein Mann ist mitterlweile sehr gut darin „blogtaugliche“ Fotos des Kindes zu machen. Er sagt immer, wenn er fotografiert hat „Eines für uns, eines fürs Internet“. :) Sie müssen da einfach durch, die Herren. LG Bella
Hi,
Ja so ähnlich ist es bei uns auch aber mehr verrate ich nicht denn mein Beitrag kommt ja noch.
Mein Mann ist auch sooooo unendlich vergesslich… Haha…
Liebe Grüße und danke, schön geschrieben.
Dani
Ein ganz toller Beitrag. Meine hat auch den Wunsch geäußert Randfigur zu bleiben. Ganz viel wird angesprochen und ich respektiere seine Wünsche total. Erst einem Artikel hat er demonstrativ „zensierten“ lassen weil ich so hart mit mir ins Gericht gegangen wäre das er das nicht akzeptieren wollte aber sonst ist mein Blog meine Party und so wird jedes Bild absprechen und manchmal hab ich das Gefühl er liest doch hier und da in einem unbeobachteten Moment den ein oder quälten Artikel….und bei und gibt es ja noch ren großen Jungen der ein recht hat mit zu entscheiden was ich von ihm zeige und schreibe
Ich drücke Dich
Jessica
Sehr schön geschrieben! Ich finde das nachvollziehbar und denke mir auch immer nur, dass es doch jedem selbst überlassen ist, ob man in einem Blog auftauchen will, oder eben nicht. Nur weil man selbst vermeintlich alles aus seinem Leben preis gibt (wie das bei mir hier auf dem Dorf umschrieben wird), heißt es doch nicht, dass man auch das Leben eines anderen preis geben muss… Mensch, mensch, mensch :) Du machst das schon gut so!