Nun aber mal ’nen Jungen- warum bitte?

1. Februar 2016
familieberlin
Baby | Familienleben

Seitdem wir verkündet haben, dass wir ein zweites Kind bekommen, haben wir nicht nur einmal gehört „Aber nun mal einen Jungen, ne?“. Ich bin bei diesen Kommentaren immer etwas zwiegespalten. Soll ich nun erklären, dass man theoretisch keinerlei Einfluss auf das Geschlecht hat und das die Natur entscheidet? Man nimmt was man kriegt. Oder möchte ich eine Diskussion starten, warum denn unbedingt zu jedem Mädchen ein Junge gehört…also geschwistertechnisch meine ich jetzt! Ich könnte auch einfach die Lächerlichkeit der Aussage durch „Eigentlich wünschen wir uns ein Gnu!“ vorführen.

Schon damals habe ich mit meinem Text über das Einmischen Fremder in meine Familienplanung meinem Unmut Luft gemacht. Und wohlgemerkt, trotz vieler Unterstellungen und Sätze wie „Ab dem Text wusste ich, du bist schwanger“: Nein, ich war damals noch nicht schwanger. Aber egal. Mir scheint, ich komme vom Kommentar-Regen in die Floskel-Traufe und muss mich nun mit diesem Satz rumschlagen: „Das wird dann hoffentlich ein Junge!“

Was ich mich aber frage ist: ist eine Familie nur komplett, wenn sie eine Tochter und einen Sohn hat? Vielleicht sollten wir so lange Kinderkriegen, bis wir einen Jungen bekommen. Denn das scheint ein Teil der Jungs-Verfechter zu meinen. Dann wird eben das Dritte ein Junge. Und was, wenn nicht? Ich kenne einige Familien, in denen auch das dritte Kind dasselbe Geschlecht wie die ersten beiden hatte. Drei Jungs, drei Mädchen. Was nun, ein viertes nachlegen für die Quote? Versteht mich nicht falsch, ich fände es nicht schlecht, wenn es ein Junge wäre, aber genauso wenig stört es mich, dass wir eine Tochter bekommen. Denn ja: es wird anscheinend WIEDER ein Mädchen, so der letzte Stand. Wir freuen uns, so wie auch über einen Jungen. Noch mehr freuen wir uns darüber, dass es aktuell gesund ist und alles dran und drin. Aber eben auch, dass es ein Mädchen wird. Im übrigen hat es kaum jemanden interessiert, ob das Kind gesund ist. Die erste Frage galt dem Geschlecht. Das finde ich beinahe noch erschreckender.

Die Meinungen in der Online-Welt sind ähnlich, viele haben dieselbe Erfahrung gemacht, als sie wieder schwanger waren. Einem Jungen musste ein Mädchen folgen, oder umgekehrt. Doch was macht den Unterschied? Für viele Menschen wirkt diese Situation, ja diese gesamte Diskussion lächerlich. Angesichts dessen, dass sie vielleicht gar keine Kinder bekommen können oder ihr Kind nicht gesund ist. Rückt da diese oberflächliche Frage nach dem Geschlecht nicht total in den Hintergrund?

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße
eure Bella

15 Kommentare

  1. Ich schließe mich deiber Meinung, dass die Geschlechterfrage überbewertet wird. Wie du schon geschrieben hast, beeinflussen können wir das Geschlecht (noch ) nicht, und das ist auch gut so. Das wichtigste ist und bleibt, dass das Kind gesund und munter ist. :) ich wünsche dir erstmal alles Gute für die restliche Schwangerschaft. :)

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  2. Erst mal; Herzlichen Glückwunsch zum Mädchen!
    Dass die Gesundheit die wichtige Rolle in einer Schwangerschaft übernehmen sollte, scheinen viele zu vergessen. „Heutzutage geht ja eh alles gut“ bekomme ich oft zuhören. Nein?! Und selbst wenn, dennoch kann ich mich über mein gesundes Kind freuen. Egal welchen Geschlechts.

    Seit alle wissen dass ich nun auch zum zweiten Mal schwanger bin, unterstellt mir fast jeder, dass ich mir ein Mädchen wünsche. Einen Jungen haben wir schließlich schon. Und nein, wünsche ich mir nicht. Selbst wenn ich KÖNNTE, wüsste ich nicht welches Geschlecht ich haben wollen würde. Es ist schon gut so, dass die Natur das übernimmt.

    Meine Oma zB hat vier Söhne und keine Tochter. Mein Schwiegervater hat zwei Brüder und keine Schwester. Mein Mann hat auch „nur“ einen Bruder und mein Schwager zwei Jungs. Ich habe eine Schwester. WEN JUCKTS? Echt mal. Mir geht das auch soooo unfassbar auf den Keks. Als ob es nichts wichtigeres gäbe.

    Sonnige Grüße.

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  3. Ich bekomme das auch ständig. „Also WENN unbedingt noch ein Kind dann aber bitte einen Jungen!“
    Ja, äh..moment ich geh mal eben an den Babyautomaten…

    Grrr…

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  4. Herzlichen Glückwunsch zum Mädchen! Ich habe zwei Jungs. Bei der zweiten Schwangerschaft hieß es erst wir würden ein Mädchen bekommen. Da hatte ich mich eigentlich schon gefreut. Röckchen kaufen, Frisör spielen, Reiten gehen. All diese Bilder zogen vor meinem inneren Auge vorüber. Umso enttäuschter war ich ehrlich gesagt als es dann doch hieß ein Junge. Aus heutiger Sicht totaler Schwachfug! Nicht alle Mädchen mögen Pferde und rosa. Und nicht alle Jungen mögen das nicht. Mein Großer geht mit Begeisterung einmal die Woche tanzen. Acht Mädels im Anna und Elsa Tütü und er als einziger Junge mittendrin. So what? Er liebt es. Und mein Kleiner ist mit seinem Jahr schon wesentlich wilder als sein Bruder in dem Alter. Und den Geldbeutel hat das keine Mädchensachen shoppen müssen auch geschont. :-) Wir sind froh und dankbar für unsere zwei süßen Jungs,

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  5. ich versteh sowas nicht… es kommt wie es kommt. Und dabei ist das Geschlecht wohl mal herzlich egal! Bei uns haben immer alle geschworen, dass wir ein Mädchen kriegen. Weil hier ist der Patenonkel vom Vater des Kindes wohl immer maßgeblich. Was der in Überfluss hat, wird auch sein Patenkind kriegen. In unserem Fall? Pustekuchen.

    Und damit zur Geburt nicht nur rosakleidchen kommen, obwohl wir einen Jungen kriegen, haben wir es damals auch gesagt. Denn ich wette heute noch: Wir hätten Kleider zur Geburt gekriegt!

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  6. Unser erstes Kind: Junge. Kommentar: Oh, da bist du sicher traurig? Nein?! Zweites Kind: Mädchen. Kommentar: Oh, dann seid ihr ja komplett! Nein?! Kommentar: wie asozial ist das denn? Wir wollten immer mehr als zwei Kinder- unabhängig von deren Geschlecht
    Was ich damit sagen möchte: Ein Kind, das auf diese Welt kommt, ist ein Wunder der Natur. Kommt es gesund zur Welt ist es, auch oder gerade in der heutigen Zeit, ein noch größeres Wunder und kein Geschlechterwunschkonzert. Jedes Geschlecht hat seine Besonderheiten und immer ist es schön, ein Kind zu haben, zu begleiten und es aufwachsen zu sehen. So, wie auch jedes Kind ein Individuum sein darf und soll. Die Anzahl der Kinder in einer Familie soll diese doch bitte selbst bestimmen dürfen, oder? Oft glaube ich, dass auch hier Vergleiche und Wettbewerbe ausgefochten werden und das ist schlimm. Freuen wir uns doch einfach über jedes ‚Minimonster‘, das seinen Weg in diese Welt findet und mögen alle Zwerge in Gesundheit und Frieden aufwachsen.

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  7. Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und hoffentlich geht es dir und dem Baby gut und ihr seid wohlauf.
    DAS ist das Wichtigste! Und das wünsche ich jeder Mutter / Schwangeren.

    Wir haben fünf ! Söhne, da gab es genug Kommentare und Vorschläge.
    Der in meinen Augen dämlichste und Schlimmste war: Ihr könnt doch beim nächsten Kind künstliche Befruchtung und Geschlechtsselektion in Betracht ziehen o.0
    Mal ganz davon abgesehen, das sowas in Deutschland GSD nicht möglich ist, ist es einfach perfide und geschmacklos!
    Ich liebe meine Söhne über alles und habe mich spätestens ab dem dritten Jungen damit abgefunden wohl nie rosa Kleidchen zu nähen.
    So what?
    In meinen Augen kein Problem und stand auch familienintern als Problem nie zur Debatte.

    LG und alles Gute Jenny

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  8. Ein Kumpel von uns hat auch 2 Mädels, auf alle Kommentare zum Thema Geschlecht antwortet er immer:
    „Jungs machen Jungs, Männer machen Mädchen“ :)Damit ist das Thema dann immer erledigt.
    Lass dich von den Kommentaren nicht ärgen
    LG Starky

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  9. Ich denke mal die Frage nach der Gesundheit des Kindes wird deswegen so wenig gestellt, weil alle davon ausgehen, dass das Kind gesund ist.., wenn dem nicht so wäre, hätte es die Mutter ja schon gesagt… So die Denkweise…

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  10. „Eigentlich wünschen wir uns ein Gnu“ hätte ich beim dritten gut gebrauchen können..

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  11. Als damals unser 1. Kind da war meinte meine eigene Mutter ganz enttäuscht: „Och, ist ja nur ein Mädchen…“ (sie hat selbst 2 Töchter). Als dann unser Sohn kam, der bis zuletzt laut Arzt ein Mädchen werden sollte, war meine Mutter total begeistert. Wenn es ums Baby sitten ging wollte sie immer nur den Jungen haben. Ich finde so ein Verhalten sehr seltsam. Ich bin zwar froh, beides zu haben aber wenn es 2 Jungs oder 2 Mädchen geworden wären hätte ich mich genauso gefreut !

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  12. Oh ist ja übel… scheint überall das Gleiche zu sein :) Ich wurde auch permanent bemitleidet weil das zweite Mädchen unterwegs war… von WILDFREMDEN Leuten. Mega asozial wie ich finde. Da soll man mal cool bleiben ne… geht’s noch?!? :) GlG Frida

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  13. Und wir wollten vorher nichtmal wissen, was es wird und haben uns überraschen lassen. Damit kamen wir von noch einem anderen Stern… ;)

    Bin schon gespannt auf die Kommentare die kommen, wenn wir das Geschwisterchen angehen. den Spruch mit dem Gnu (und dem Babyautomaten aus den Kommentaren) behalte ich mal im Hinterkopf! :)

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  14. Hallo liebe Bella, ich habe gerade deinen wunderbaren Blog entdeckt und musste ehrlich etwas schmunzeln… es finden sich nämlich einige Parallele. Ich erwarte ebenfalls im Juli unser zweites Wunder und musste für den „richtigen“ ET mit der Frauenärztin diskutieren, da ich auch keinen genormten Zyklus habe und auch die Geschlechterfrage bzw. die Kommentare sorgen dafür, dass ich mitunter etwas pampig werde. Ich kenne das Geschlecht, verrate es aber nicht, da der Papa sich gerne überraschen lassen möchte und das sorgt natürlich für Spekulationen und Äußerungen von Verwandten und Bekannten wie: „aber diesmal bitte ein Mädchen!“ oder: „WIR (?) wollen aber diesmal ein Mädchen!“ … Ich könnte da echt platzen und antworte auch dementsprechend.
    Ich wünsche dir eine entspannte Schwangerschaft und fühle mit dir .

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    • Haha… anscheinend ist viel ähnlich bei Eltern und Kindern und Schwangerschaften. Aber das hilft uns doch irgendwie…zu wissen, dass wir nicht allein sind. Respekt übrigens, dass du es für dich behältst. Ich würde ja Platzen vor Freude. Hab eine entspannte Zeit ! :)

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  1. #lesenswert ::: Lieblingslinks im Febuar - Stadtmama.at - […] gell?“ oder „Man braucht doch von jedem eines.“ … undsoweiterundsofort. Nun aber mal ’nen Jungen – warum, bitte? könnte…

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