Start in den Kindergarten: Die erste Woche Eingewöhnung

20. August 2017
familieberlin
Kindergarten

Unsere erste Woche im Kindergarten liegt hinter uns. Das Baby ist nun ein KiTa-Kind…oder eher ein Krippenkind. Wie wir das angegangen sind und was wir gemacht haben, habe ich in einem kleinen Tagebuch festgehalten. So viel vorab: nicht alle Vorsätze wurden eingehalten. Aber lest selbst.

Tag 1: Dienstag

Wir beginnen jetzt erst, denn am Montag war der Kindergarten noch geschlossen. Egal, so hatten wir einen Tag mehr Urlaub zusammen. Wir treffen uns mit der Bezugserzieherin fürs Baby. Da auch schon die Große in der Krippe und auch in der Gruppe war, kennen wir sie schon und finden sie (aus Elternsicht) toll. Deswegen haben wir uns auch gewünscht, dass auch die kleine Schwester zu ihr kommt. Wir besprechen den Ablauf der Eingewöhnung, klären Fragen und Termine.

Da wir insgesamt sechs Wochen für die Eingewöhnung haben, sind wir entspannt. Bei der Großen reichten vier Wochen nicht. Das Baby ist die ganze Zeit bei mir auf dem Schoß, aber brabbelt aufgeregt mit der Erzieherin. Am Ende möchte sie sogar auf ihren Arm und bleibt dort, bis wir zur Tür gehen. Sie lässt sich von der Erzieherin Dinge erzählen und zeigen, hört gebannt zu und schaut sie an. Am Ende kommt sie fröhlich in meinen Arm, kuschelt sich an mich und winkt. Das lässt mich mit einem guten Gefühl in die kommende Zeit starten.

Tag 2: Mittwoch

Wir beginnen gleich am Morgen, nachdem ich die Große in der KiTa abgegeben habe. Wir spielen heute im Gruppenraum, nur ihre Erzieherin, das Baby und ich. Ich sitze mitten im Raum und das Baby krabbelt fröhlich zwischen den Spielsachen, mir und Karin hin und her. Sie lässt sich einiges zeigen, singt und klatscht und ist neugierig. Immer wieder kommt sie zu mir gekrabbelt, ruft laut Mama und will auf meinen Arm. Dabei lässt sie  aber ihre Erzieherin nicht aus den Augen und am Ende siegt die Neugier und sie krabbelt wieder zurück. Als sie wieder auf meinem Arm ist und die Erzieherin an mir vorbeiläuft, streckt sie die Arme nach ihr aus.

Ich hätte es ja nicht gedacht, aber sie lässt sich hochnehmen und schaut sie gebannt an, lacht und hält sich an ihr fest. „Darf ich mit ihr kurz den Raum verlassen?“, fragt sie und ich lasse es zu. Die Tür bleibt auf und sie erkunden beide die Räume. Hier ist der Schlafraum, da die Küche und hier spielen andere Kinder. Sie sind fast 10 Minuten unterwegs und als sie zurück im Raum sind, möchte das Baby nicht gleich zu mir zurück. Sie bleibt bei ihrer Erzieherin und brabbelt fröhlich. Ich bin ehrlich gesagt überrascht und zufrieden, aber ich bilde mir darauf keinen Erfolg ein. Bei der Großen war es auch ein ständiges Auf und Ab.

Tag 3: Donnerstag

Der Tag beginnt ähnlich wie Mittwoch. Wir sitzen, wir spielen, aber so richtig kommt das Baby nicht an. Immer wieder kommt sie zu mir, sagt Mama und schaut, ob ich noch da bin. Doch nach und nach wird sie warm, mit dem Raum und ihrer Erzieherin. Sie streckt die Arme hoch und möchte zu ihr. Kaum ist sie da, machen sich beide wieder auf zu einer Entdeckungstour – nach vorheriger Rücksprache mit mir. Sie gehen in den Nebenraum, in dem die zweite Erzieherin der Gruppe mit den anderen Kindern spielt. So lernt das Baby auch die Kollegin kennen, die sie ebenfalls betreuen wird. Sie lacht, winkt und freut sich, all das ohne Mama. Als sie zurück kommen, sitzt sie fest im Arm der Erzieherin und lässt sich durch mich nicht beirren. Sie spielen und brabbeln bis die Zeit rum ist.

Tag 4: Freitag

Neuer Tag, gleiches Vorgehen. Das Baby braucht wieder seine Zeit, um anzukommen, denn diesmal sind auch zwei größere Kinder anwesend. Langsam soll sie die Gruppensituation kennenlernen. Kaum streckt sie die Arme hoch, nimmt die Erzieherin sie in den Arm um… jetzt kommts: sich von mir zu verabschieden. Doch diesmal sollten nicht sie gehen, sondern ich. SO war das nicht gedacht, meinerseits. Ich bin so überrumpelt, dass ich es nicht recht verstand.

Das Baby ist aber so von ihrer Erzieherin gebannt und schaute sie an, dass ich Sorge habe, sie spürt meine Unsicherheit und vor allem Ablehnung, wenn ich nicht mitmache. Nicht gegen die Situation, sondern gegen die Betreuung. Also mache ich mit, verabschiede mich merklich und ging…zwei Schritte, drei Schritte, bis ich außer Sichtweite aber nicht außer Hörweite bin. Was ich höre, lässt mein Herz ruhig weiter schlagen. Sie brabbelt, sie klatscht, sie lacht…laut und viel. Nach 20 Minuten werde ich dazu geholt, hebe mein fröhliches Baby hoch und verabschiede mich.

Zumindest diese Woche verlief ohne Tränen. Doch so kannte ich es auch von der Großen. Deswegen haben wir noch alle Möglichkeiten. Oder was meint ihr?

Liebe Grüße
eure Bella

1 Kommentar

  1. Ist doch alles gut gelaufen. Du machst dir zu viele Gedanken und bist ja richtig unter Strom.

    Bei der Eingewöhung meines Sohnes lief es auch so, nur dass von Anfang an mehrere Kinder dabei waren. Konnte gerade krabbeln mit 11 Monaten und fand es super interessant. Hat alles beobachtet und mich garnicht gesucht. Ich sass am Anfang noch in der Ecke des Raumes.
    Nach einer Woche hat er schon Mittag dort gegessen und die Woche drauf schon Mittagschlaf gemacht. Ich weiss noch wie ich immer aufs Telefon geguckt habe, ob ich kommen soll. Kein Problem, kein Anruf.
    Er ist immer sehr gern in die Kita gegangen und hat beim Übergang in die Schule noch oft geweint und wollte zurück. Wir hatten Glück und 6 Jahre die gleichen Erzieherinnen.

    Das wird gut, vertrau den Leuten!

    Antworten

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  1. Logbuch unserer Kita-Eingewöhnung. Oder auch: Wut tut gut. | Wortkonfetti - […] eingewöhnt, könnt Ihr übrigens auch mal bei familieberlin vorbeischauen. Bella erzählt in diesem Beitrag von ihrer ersten Woche der…

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