Ich möchte diesen Text noch nicht schreiben

12. Juni 2017
familieberlin
Baby | Gedanken

Manche Texte bleiben mir in Erinnerung. Worte von mir, aber auch Worte von anderen. So habe ich vor über zwei Jahren einen Text von Sonja (Mama Notes) gelesen, der sich einbrannte. Ihre Worte brachten mich damals zum Nachdenken, blieben hängen und auch heute denke ich oft an sie:

Plötzlich wurde mir über meinem Milchkaffee klar: Ich werde nie wieder ein Baby haben! Ich werde nie wieder schwanger sein! Nie wieder dieser pralle Bauch, der stolz und riesig sein darf, an dem nichts schwabbelt und der Leben spendet. Nie wieder diese Ausnahmesituation, nie wieder schwanger.

Diese Erkenntnis und die Akzeptanz dieser Entscheidung stelle ich mir schwer vor. Ich merkte in Sonjas Worten, dass sie lange bis zu diesem Punkt brauchte. Ich selbst haderte damals, denn herrberlin wollte kein zweites Kind. Das wir nun eines haben, wissen alle. Und das ist auch gut so! Aber was ist mit einem dritten?

So viel dagegen, so viel dafür

Ich hing damals lange an diesem Text, fragte mich, ob ich nochmals die ersten Tritte spüren werde, dieses leise Flattern? Ich tat es! Ich spürte die ersten Stupser bis hin zu festen Tritten in die Rippen. Jeden Tag merkte ich dadurch: bald sind wir einer mehr, bald habe ich zwei Kinder. Aber was ist mit einem dritten?

Während uns schon kurz nach der Geburt die Frage nach weiteren Kindern gestellt wurde, war in meinem Kopf noch nicht mal angekommen, dass wir nun zwei Kinder haben. Zwei Menschen, die uns brauchen, die uns zu einer größeren Familie machen und noch ein bisschen mehr mit Stolz erfüllen. Aber was ist mit einem dritten?

Ich sehe förmlich herrberlins Augen, wenn er dieses Text liest. Wie sie größer werden und sein Kopf fast unmerklich von links nach rechts geht. „Nein“, will er mir sagen und sich dagegen wehren. Zwei sind doch genug, denn wir haben jeder nur zwei Hände. Wir brauchen wieder Schlaf und etwas Paarzeit wäre auch nicht schlecht. „Zwei Kinder reichen uns, sie sind gesund und toll!“ Aber was ist mit einem dritten?

Ich möchte (nicht).

Ich war nun schon zweimal schwanger, reicht das nicht? Ich hatte erste Tritte, erste Lächeln, erste Schritte. Zweimal. Ob mir das reicht, das weiß ich nicht. Schließlich könnte ich sie nochmals haben, wollen, kriegen! Denn jeder Tritt ist einmalig, jedes Lächeln besonders und jeder Schritt individuell. Ob der erste oder der dritte.

Ich glaube, als Frau kann man diese Entscheidung nicht rational treffen. Ich kann es zumindest nicht. So vieles spräche dagegen und nichts dafür, außer die Liebe. Da sind die Geschichten anderer Mütter und ihrer Sternkinder, die nachhängen. Da ist die Wohnung, die dann wohl endgültig zu klein wäre und das Geld, was irgendwann vielleicht nicht mehr reicht. Und wie soll man all diese Kinder nur transportieren? Ich kenne sie alle, diese Argumente dagegen. Mein Kopf nickt bei jedem einzelnen. Meine Augenringe bestärken ihn, doch mein müdes Ich stimmt ihnen nicht zu und schüttelt heftig den Kopf. Denn mein Herz das stemmt sich gegen die Rippen und wehrt sich kämpferisch. Es ruft so laut es geht: Ich bin riesig, ich habe Platz für Kinder, die ich alle lieben kann!

Aber was ist mit einem dritten? Ich weiß es nicht, ich möchte diesen Text noch nicht schreiben.

Die Babyzeit geht bald zu Ende, bald ist meine kleine Tochter schon ein Jahr. Dabei war ich doch gerade erst schwanger, oder? Auch wenn ich akut kein drittes Kind möchte, weiß ich nicht, ob der Kinderwunsch nicht irgendwann wiederkommt. War für euch die Familienplanung irgendwann abgeschlossen? Dass ihr wusstet, jetzt seid ihr komplett? 

30 Kommentare

  1. Vielleicht klinge ich herzlos: Ich will kein drittes Kind!
    Und das denke ich nicht nur, das fühle ich auch so. Ich will einfach nicht noch mal schwanger sein, nicht noch mal eine Geburt durchstehen, nicht noch mal so wenig schlafen. Und selbst wenn ich einen Superschläfer bekäme, wollte ich es nicht mehr. Ich bin froh, zwei Kinder zu haben und sie sind unfassbar, wahnsinnig wunderbare Wesen. Ich genieße es zur Zeit so sehr und freue mich über uns als Familie. Und ich freue mich darauf, wieder zu arbeiten, wieder ein Paarleben zu haben und das Babyzeitalter hinter mir zu lassen.

    Was nicht heißt, dass ich nicht auch mal mit Wehmut daran denke, wie schnell sie groß werden und wie süß dies oder jenes war. Nur will ich es nicht noch mal. Selbst, wenn ich zuckersüße Babys auf dem Arm habe, fühle ich so und ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch mal anders wird.

    Ich wünsche euch irgendwann auch diese Klarheit – oder eben K3

    Liebe Grüße
    Julia

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    • Ich glaube, du bist niemals herzlos. Und ich glaube auch, dass deine Schwangerschaften und Geburten sicher zu der Meinung beigetragen haben. Und selbst wenn nicht und du so oder so der Meinung bist, dass ihr komplett seid, dann ist das so und richtig. <3

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  2. Wir sind mit der Familienplanung fertig.
    Ich muss zugeben, dass ich froh bin, dass das „schwierige erste Jahr“ mit der Kleinen hinter uns liegt und sie nicht mehr das kleine hilflose Baby ist. Ich habe die Zeit zwar auch genossen, aber nochmal…?? Schlaflose Nächte, zum Zerreißen gespannte Nerven und die eigene Hilflosigkeit, wenn man nicht weiß, was dem kleine Bündel auf seinem Arm fehlt… das vermisse ich nicht.
    Wir haben zwei wundervolle, gesunde Mädels und ich fühle mich von Kopf bis Fuß komplett.

    LG Sandra

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  3. Ich glaube man muss es fühlen. Es geht niemals rational, niemals mit pro – und contra Listen. Allein das Herz entscheidet. Sonst wird man sich sein Leben lang fragen : was wäre wenn.
    Es geht mit weniger Geld und Platz ist in der kleinsten Hütte.
    Ich habe mich lange gefragt, wie wohl das Gefühl ist :wir sind komplett.
    Immer war da das Gefühl: es fehlt jemand am Tisch. Jemand bestimmtes. Und der Wunsch, noch ein Mal einen positiven Schwangerschaftstest in Händen halten zu wollen, noch ein Mal die Tritte zu fühlen, noch ein Mal schwanger zu sein.
    Jetzt, nach dem dritten kann ich sagen : so ist das also; so fühlt es sich an ,komplett zu sein.
    Ich will nie wieder schwanger sein und nie wieder eine Geburt erleben.
    Ich habe 3 wundervolle, schöne, gesunde Kinder. Jedes auf seine Art einzigartig. Jede Schwangerschaft anders, jede Geburt anders.
    Ein bisschen wehmütig bin ich, wenn ich daran denke, dass ich nie wieder ein Neugeborenes haben werde. Aber wenn ich einen schwangeren Bauch sehe, kann ich mich daran erfreuen und denke nicht mehr wie früher : ich will auch.
    Das ist vorbei.

    Liebe Grüße

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  4. Ich fühle mich/uns noch nicht komplett… Die Geburt und das erste Jahr meines Sohnes haben. So viel mit mir gemacht- mehr als ich mir jemals hätte ausmalen können. Für mich ist klar… Ich möchte ein zweites Mal diesen Zauber spüren, ein zweites Mal Leben schenken… Nun trennen meine Frau und ich uns gerade…. Vielleicht nimmt das Leben mir diese Entscheidung ab… Aber ich verstehe dein Zweifeln.

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  5. Ach Mensch….
    Es geht mir ganz genau so, wie du es beschreibst. Danke dafür
    Meine beiden sind 4 J. und knapp 9 Monate.
    Schauen wir mal wo uns die Reise hinführt.

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  6. „Ich möchte diesen Text noch nicht schreiben“… das kann ich so gut nachvollziehen. Nach Kind Nummer Zwei war klar: das wars. Ich bin fertig mit schwanger, mit durchwachten Nächten, mit Windeln und Stillen und mit allem anderen.
    Kind 1 ist jetzt neun. Kind zwei ist 7 . Und langsam aber sicher kam der Kinderwunsch zurück. So verrückt es klingt: jetzt wäre der passende Zeitpunkt für Kind Nummer drei. Und solange ich meinen 40. Geburtstag nicht gefeiert habe, werde ich nicht mehr sagen „Das wars!“
    Vielleicht ist noch Zeit für “ Jetzt erst recht!“

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  7. Ich habe mein 3. Kind. Es ist gerade 9 Monate und es ist wunderbar. Endlich habe ich das Gefühl, jetzt verstehe ich das Baby und was wir bisher falsch gemacht haben bei unseren ersten beiden Kindern.
    Das erste ist wie ein Versuchskaninchen. In Vielem ist man unsicher. Kind 2 hat das Down Syndrom. Wieder keine Routine – es ist eben das erste Kind mit Down Syndrom. Eigentlich wollte ich immer 3 Kinder. Aber jetzt wo ich das 3. habe überlege ich mir, ob ich vielleicht auch noch ein 4. haben möchte. Schwanger zu sein, ein Baby zu bekommen und die Entwicklung zu erleben ist für mich immer so etwas Schönes gewesen, dass die schlaflosen Nächte, das Geschrei, die Unordnung und die Krankheitsphasen schnell vergessen sind. Ich bin Babysüchtig!
    Ich bin nun 39…Manchmal wünschte ich mir früher mit der Kinderphase angefangen zu haben, dann hätte mir noch mehr Kinder vorstellen können.
    Mal kucken, ob die Gesundheit noch eine Schwangerschaft zulässt.
    Übrigens ich bin Erzieherin und habe es schon immer geliebt Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten.

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  8. Ich habe das Gefühl, dass wir komplett sind: der Große, der Mini und das Mädchen. Nach den Jungs hatte ich das Gefühl „da fehlt noch wer“ – und dann kam die Kleine. Wir sind so glücklich mit unserer Bande, so dankbar für diese drei Kinder – und so „ausgelastet“;-) Ich wüsste nicht, was ich mir und uns noch wünschen sollte. Ich denke, man spürt es tatsächlich, wenn man „komplett“ ist.

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  9. Liebe Bella! Danke für deinen Text. Wir haben 2 wundervolle Töchter K1 (09/2014), K2 (09/2016). Ja, es ist im Moment gerade sehr anstrengend. Die Nächte sind teilweise extrem anstrengend. Eigentlich möchte ich noch ein Baby. Ich fühl noch nicht, dass wir komplett sind. Aber bei diesen Nächten kann ich es mir wirklich nicht vorstellen wie es wäre, wenn da noch ein drittes Kind ist.
    Leider bin ich auch nicht mehr die Jüngste und ich habe den Verdacht, dass die Nerven mit dem Alter auch nicht besser werden…
    Ich bin gespannt, wie du dich/ihr euch entscheidet.

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  10. Mir ging es lustigerweise in der Babyzeit noch mehr so, dass ich immer mal mit dem dritten geliebäugelt habe. Solange ich noch mittendrin war in der Zeit der Augenringe und schlechten Nächte, der Windeln, des tragens, des „jeder Tag ist neu“, konnte ich mir viel eher vorstellen noch eins zu bekommen. Mittlerweile sind meine Kinder beide aus dem Alter raus, ich habe mit Freuden die letzte Windel weg geworfen, mit Freuden bemerkt, wie die Schlafphasen länger und die Augenringe kleiner wurden. Und merke nun, dass ich es mir fast nicht mehr vorstellen kann wieder von vorne anzufangen. Wenn meine Freunde Babys bekommen, habe ich zwar auch nochmal diesen „hach“-Moment (so klein, so zart, so neu), aber dann kommt sehr schnell auch die Erleichterung darüber, was ich alles nicht mehr habe. Keine Schreierei die gedeutet werden will (Zähne? Bauchweh? Entwicklungssprung?), nur noch selten schlechte Nächte, nur noch selten ein Kind das mir so sehr an den Fersen klebt, dass es sogar mit auf die Toilette muss.
    Nein, im Moment kann ich es mir nicht vorstellen. Trotzdem mag ich noch nicht sagen das wars. Ein kleines vielleicht bleibt.

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  11. Manchmal wünschte ich, ich könnte diesen Text schreiben. Ich wünschte, ich könnte mich komplett fühlen und ich wünschte ich könnte meine Gefühle einfach umlenken. Sie zu etwas anderen zu machen. Daher kann ich verstehen, dass Du diesen Text noch nicht schrieben möchtest, denn ich kann ihn noch nicht schreiben. Aber ich muss….

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  12. Nach 4 Jahren Erfolglosem kinderwunsch war ich vor 11 Jahren glückliche werdende Mutter. Ich sage nicht glückliche schwangere Frau…. Weil ich due Schwangerschaft nicht soo toll fand. Als unsere Tochter das Licht der Welt erblickte…. War uns klar…. Ein Einzelkind wird sie nicht bleiben…. Auch wenn ich wusste das auch dann wieder 10 Monate Schwangerschaft mit einher gehen… So mit 3 Jahren abstand… Das waere schon schön . Gut, was soll ich sagen: Nach dem abstillen war ich ausserplanmaesig schwanger. …. Anders als geplant. Megaanstrengend ….. Aber dich wunderschön! Der kindergarten zog ins Land. Wir hatten uns gut eingegroovt zu viert. Wir konnten sogar im Urlaub entspannt am Pool sitzen…. Die maedels konnten schwimmen. Alles voll entspannt! Die Milch, still, krabbelgruppen, toepfchentalks mit anderen muettern waren durch. 2 x… Hat gereicht. Am Spielplatz niemanden mehr Hochwuchten…. DerRuecken dankt es. In der Arbeit einen grossen schritt gewagt.. Weg aus alten Mühlen… Rein in eine neue Teilzeitstelle auf Probezeit. Erstaunlich wie leicht das alles laufen kann mit einer 4 und einer 5 jaehrigen Tochter. Wow. Wir sind angekommen. Und dann, waas? Schwanger? Das kann doch nicht sein …. Wollten wir ein drittes Kind? Ein drittes mal Schwangerschaft… Anstrengende naechte immer Feuchttuecher und 2000 andere Sache dabei? Krippenplatz erkaempfen…. Und überhaupt… Was ist mit der Probezeit in neuen job??? 2 Tage und naechte ausnahmezustand in meinem Kopf. Bis mein Mann meinte: Also wenn du meinst wir schaffen das nicht…. Due Angst nehme ich Dir. Wir schaffen das. Kurzzusammenfassung: Unser 3. Kind ist pures Glueck! Seine Schwestern lieben ihn so sehr…. Auf dem Spielplatz koennte ich mich gechillt zurück lehnen. Weil die großen Schwestern ihn ueber stock und Stein eskortieren. Dich eigentlich braucht es das nicht. Nach Schule bzw. Kiga brauchen sie gar nicht viel Programm weil sie es genießen zu 3 Zeit zu verbringen. Und dieses pure Glück wie unglaublich er von diesem eingespielten famielienglueck profitiert hat. Alles war einfach. Ich war entspannt alles lief einfach. Schlafen, stillen, abstillen, krippenplatz, windel ablegen… Fahrrad fahren. Er ist im Paradies gelandet. Und er hat unsere Familie zum richtigen Moment, an unserem 10. Hochzeitstag ausgewaehlt. Ja. So war das. Morgen vor 4 Jahren. Seit dem Heisst es fuer uns: Aller guten Dinge sind 3

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  13. Dass ich einmal mit Leib und Seele Mutter würde hätte ich selbst vor 5 Jahren noch nicht gedacht. Mein erstes Kind kam am 06.01.13 zur Welt, mein drittes am 07.01.16 – Ursprünglich haben wir uns vier Kinder gewünscht, immer zwei nah beieinander. Und jetzt, wo es drei in drei Jahren wurden, sind wir sehr müde. Sehr sehr müde. Aber mit jedem Kind ist die Liebe gewachsen. Das dritte Kind konnte ich als Mutter so richtig genießen – es war, als hätte ich endlich begriffen was wichtig ist. Schwierige Phasen haben uns fast nichts mehr ausgemacht (fast!) – wir haben gelernt das Leben mit Kindern zu nehmen wie es kommt. Und wir wünschen uns tatsächlich noch mehr Kinder. Es klingt verrückt, vielleicht ist es das auch, ziemlich sicher ist es das. Aber wir hätten gern fünf. Wir sind jung (28) und wenn die Großen ein bisschen älter sind … dann … Platz haben wir und alles andere findet sich. Immer. Dass man sein Leben nicht durchplanen kann musste ich schon recht zeitig lernen. Karriere zählt für mich nicht, sie erfüllt mich einfach nicht mit dieser unfassbaren Wärme. Ich habe einen guten Job der mir wirklich Spaß macht, aber ich liebe, LIEBE es so sehr, Familie zu sein. Ich schaue zu, wie sie zusammenwachsen und sehe wie wertvoll es für die Kleinen ist, einander zu haben. Das macht mich unendlich glücklich. Ich kann es nicht ändern, ich bin ein Muttertier.

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  14. Wir waren uns, seit die Entscheidung für ein zweites Kind fiel, einig: Es sollen drei werden.
    Einfach waren meine Schwangerschaften nicht, besonders die zweite hatte es in sich. Die Geburt war vorallem beim ersten Kind kompliziert. Meine Jungs sind nun schon recht groß, beide in der Schule und bald wollen wieder ein kleines Würmchen in unseren Armen halten. Unsere Wohnsituation wird dadurch aber gewaltig auf den Kopf gestellt.

    Unser drittes Kind (wenn alles klappt) wird unser letztes sein. Herz hin oder her…hier ist eine rationale Kopfentscheidung gefragt. Denn irgendwann möchte ich ja auch arbeiten und das wird mit Kindern nicht gerade einfacher. Abgesehen davon ist es eine Frage des Alters. Ich möchte nicht schon in Rente gehen, wenn mein Kind die Ausbildung beginnt (etwas überspitzt, aber ich denke Du verstehst was ich sagen will)

    Vielen Dank für Deine Offenheit, der Text ist sehr schön geschrieben und regt zum Nachdenken an ;)

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  15. Der Text trifft mich mitten ins Herz! Mein Herz das sich auch gegen die Rippen stemmt und noch ein viertes Wunder in Empfang nehmen würde. Nach unserem 2. Sohn war schon für meinen Mann klar, Hier ist Schluss! Er wollte schon einen Termin für den finalen Schnitt machen. Dann passierte uns ein Unfall. Und unser 3. Baby war auf dem Weg. Was ein Schock! Zum Glück war es dann ok für meinen Mann. Schicksal halt. Oder göttliche Fügung. Wie man möchte. Unser 3. Sohn kam zur Welt und ich hoffte, dass sich dieses Gefühl dieses Komplettseins endlich einstellt. Bis jetzt kann ich diesen Text aber auch noch nicht schreiben. Vielleicht weil ich nach meinen 3 wunderbaren Söhnen doch noch eine leise Sehnsucht nach einer Tochter verspüre? Aber ich würde auch aus vollstem Herzen ja zu einem knuddeligen Babysohn sagen, wenn, ja wenn mein Mann eine 180 Grad Wendung vornehmen würde und es nichts besseres gäbrt, als mit mir ein weiteres Kind zu bekommen. Dieser Zauber am Anfang, die Geburt, dieser winzigkleine Mensch noch feucht in meinen Armen… Ja ich bin auch Baby und Kindersüchtig. Es bringt einen an den Rand der absoluten Erschöpfung. Aber es gibt nichts wertvollstes als unsere Kinder. Es ist so schön eine Familie zu sein.
    Aber ich werde diesen Zauber wohl auch nicht mehr erleben dürfen. Aber wie du will ich diesen Text noch nicht schreiben.

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  16. Als ich meinen Mann kennen lernte, waren schon zwei kleine Kinder da, die er aus seiner ersten Ehe mitgebracht hat und die bei uns leben.Trotzdem war uns klar, dass wir noch ein gemeinsames Kind haben wollen. Das bezaubernde Kind Nr 3 ist nun ein Jahr alt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass irgendwann Kind Nr 4 (bzw für mich Nr 2) herum turnen wird.

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  17. Ich auch nicht – auch wenn ich gerade mein drittes kleines Wunder geboren habe. Ich spüre tief in meinem Herzen, dass wir auch jetzt noch nicht komplett sind.
    Danke für diesen tollen Text! <3

    Liebe Grüße
    Mother Birth

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  18. Wir haben gerade unser 4 Kind bekommen und nun sind wir komplett. das sagen und fühlen wir beide. Eigentlich habe ich dies schon nach der Geburt unserer Zwillinge (6Jahre) gesagt, aber da waren meine Worte nicht auf dieses Gefühl der Komplettheit gestützt. Es war viel eher ein daherreden, weil die Schwangerschaft und die Zeit danach so grausig war. Jetzt ist es anders, wenn auch schwer zu beschreiben!

    Liebe Grüße
    Rebecca

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  19. Seitdem mir klar war, dass ich überhaupt Kinder haben möchte, sollten es immer zwei im Abstand von 2,5-3 Jahren sein. Zum Glück war mein Mann damit einverstanden. Die erste Schwangerschaft und Babyzeit habe ich (weitesgehend) genossen und hab mich gefreut, dass ich das geplantermaßen alles nochmal erleben darf. Die zweite Schwangerschaft war anstrengender und ich dachte, gut, das es das letzte Mal ist. Aber schon kurz nach der Geburt des zweiten Kindes kam das Gefühl auf, dass ich nochmal will. Ich will nochmal den positiven Schwangerschaftstest, die Aufregung vor den Ultraschallterminen, die Tritte spüren, die Treffen mit der Hebamme, gebären, ein Baby in seiner Entwicklung begleiten. Rückblickend war die Schwangerschaft doch gar nicht so schlimm. Das einzige Argument meines Mannes gegen ein weiteres Kind ist, dass in unserer Wohnung schon Umbauarbeiten nötig werden, sobald unsere zwei Kinder (aktuell 5 Monate und 3 Jahre) je ein eigenes Zimmer brauchen. Aber das dauert noch und bis dahin kann viel passieren. Wir werden dieses Jahr 30, haben also noch ein paar fruchtbare Jahre vor uns. Vielleicht verschwindet das Verlangen nach einem weiteren Baby ja wieder, wenn die Erinnerungen nicht so frisch wie aktuell sind. Ich wünsche mir auch dieses Gefühl komplett zu sein, von dem manche erzählen, mache mir aber leicht Sorgen, dass es nach einem dritten Kind auch nicht eintritt…

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  20. Bis vor einem Jahr wären deine Worte exakt die meinen gewesen. :-) Ich habe auch 2 wundervolle Jungs inzwischen schon Schulkinder, der Große in der 5 Klasse. Meine Scheidung schon länger her, die neue Partnerschaft auf gutem fruchtbaren (grins) Boden. Der Mann an meiner Seite ist selbst auch Vater. Wir beide nicht mehr jung (38 und 41), aber eben auch noch nicht zu alt für ein gemeinsames Kind. Es wäre Kind Nummer 6 gewesen.

    Ich habe lange gehadert, will ich? Nochmal? Ehrlich? Endlich sind die Jungs groß genug, die Arbeit läuft, die wirtschaftl. Situation ist okay. Mein Leben toll. Meine Partnerschaft perfekt, die Patchwork Situation anspruchsvoll, aber flutscht. Das alles riskieren?
    Mein Herz weinte und weinte und weinte. Eben genau dieses Flattern, nochmal schwanger sein, behütet und begleitet sein, das erste Glucksen, Lachen, quietschen…. Hach ja….

    Ein langer Kampf mit mir begann. Mein Herzensmann war allerdings an dieser Stelle vollkommen klar: nein, kein weiteres Kind.

    Ich habe gekämpft, gezetert, auch mit ihm.

    Und dann? Dann hatte ich von jetzt auf gleich auch diese Sicherheit in mir, wie die Worte von Sonja.
    Ja, ich werde kein weiteres Leben gebären. Ja, ich werde nie wieder schwanger sein. Ja, ich werde nie wieder dicke Schwangerschaftsfüße und einen Schwangerschaftsschwabbelpo durch die Gegend tragen.

    Und es ist gut. es fühlt sich befreiend an. Es war ein Gefühl, wie ein lang erwarteter Schritt in Richtung Zukunft. Ich liebe meine Kinder, alle samt. Aber ich habe nun einen neuen Traum. Der eben nicht ein weiteres Baby beinhaltet, sondern ein Tanzkurs, vielleicht einen Hund (?), Urlaub in Island und Frankreich, vielleicht ein neues berufliches Standbein? Ein kleines Hexenhäuschen in der Wildnis? Und ganz sicher: eine kleine Bonbondose als Auto. Tränen trocken bei der ersten Liebe meiner Jungs, 5x die Pubertät überleben. Ihnen bei der Familiengründung und Selbstfindung zusehen…

    All das wartet jetzt auf mich. Und ich freue mich wie ein Schnitzel drauf…

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  21. Ich bin ganz bei dir! Ich habe zwei gesunde Söhne (2012 und 2015), wir sind sehr glücklich, Nr 2 treibt uns gerade regelmäßig in den Wahnsinn… mein Mann hat mit der Familienplanung abgeschlossen „sonst kannst du mich direkt einweisen“. Aber mein Herz sieht das ganz anders – ich habe das Gefühl, dass da noch jemand fehlt – zu uns will… und nun muss ich verteidigen, warum ich nicht alle Sachen verkaufen will, wo „wir“ doch fertig sind. Ja – gerade ist es anstrengend. Aber vielleicht sieht es in einem Jahr anders aus? Ich hoffe die Frage klärt sich noch… aber ich kenne so viele, die nach 1-5 Kindern plötzlich dieses „fertig – wir sind komplett“ Gefühl hatten, dass ich langsam glaube, dass ich entweder mein Leben lang irgendwie auf ein Puzzleteil verzichten muss oder aber mein Mann doch das Abenteuer Teil 3 wagt… die Zeit wird es zeigen…

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  22. Liebe Bella

    Ich bin über deine Zeilen gestolpert und sie haben mich berührt. Vermutlich hat sich jede Mutter irgendwann dieser Frage zu stellen. Egal ob ein, zwei, drei oder wie viele Kinder auch immer schon da sind.

    Bei mir war es Zeit, diesen Text auch zu schreiben. Ich habe mir deshalb deinen Post zum Anlass genommen. Vielleicht magst du ja mal vorbei schauen.

    Ganz liebe Grüsse
    Anita

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  23. Den Sprung zum Zweiten Kind empfand ich härter. Danach war klar, kein drittes Kind. Viel zu krass, dass plötzlich beide Eltern voll eingebunden waren.
    Wie bei vielen, war da aber noch so ein Gefühl… Wir haben uns bewußt auf die Schwierigkeiten eingestellt und uns tatsächlich noch ein Drittes gebacken!
    Ein wunderbares Gefühl! Jetzt ist es gut und das Thema abgeschlossen. Nun wollen wir unserer Kapazitäten woanders einsetzen.

    Antworten
  24. Unsere Tochter wird auch in wenigen Wochen ein Jahr. Es ist mein zweites Kind und für uns als Patchwork das dritte. Sie hat einen seltenen Gendefekt. Es gab Monate, da verstand ich, warum Mütter ihre Kinder umbringen. Warum sie sie zu Tode schütteln, aus dem Fenster werfen, nicht wollen. Ich verstand sie, obwohl ich unsere Tochter wollte, mich auf sie freute und sie liebe. Ich bin froh, dass diese Zeiten vorbei sind.
    Und ich verstehe, was dich bewegt. Auch, wenn Argumente wie „zu kleine Wohnung“ und „wie transportieren“ absolut nichts entscheidendes sind. So haben wir aber immer noch ein behindertes Baby -bald Kleinkind, was viel später krabbeln und laufen lernt als andere. Was vllt erst in einem Jahr die ersten Wörter sprechen wird.
    Wie soll da noch Platz für einen weiteren Kinderwunsch sein?
    Ich kann es dir sagen: die Gesellschaft gibt es so vor. Großfamilien sind nicht praktikabel, Arbeitgeber nicht flexibel. Man ist unschön fürs Auge, wenn man mehr Kinder hat als Arme. Man kommt nicht mit seinem Leben klar, wenn es anstrengend wird und man ist nicht ganz bei Verstand, weil man es sich nicht RICHTIG überlegt hat, sondern die falsche Entscheidung getroffen hat.

    Ps: Wie kann ein Mann der richtige sein, wenn er einen Herzenswunsch seiner Frau strikt ablehnt? Wie kann er zulassen, dass seine Frau innerlich so traurig ist und vllt daran alles scheitert?

    Antworten
  25. Als mein Sohn 2007 geboren ist, war mir von vornherein an klar: Ich möchte nur ein Kind. Mein Mann wäre einem 2. nicht abgeneigt gewesen, aber ich wollte nie… bis vor Weihnachten…

    Ich habe lange darüber nachgedacht, als ich mehr und mehr den Wunsch verspürte, „plötzlich“ doch noch ein Kind zu bekommen – immerhin ist Sohnemann schon 9 1/2 und ich wollte doch eigentlich immer nur eins… Mein Herz pochte freudig bei jedem Baby, bei jeder Schwangeren, die ich sah. Jahrelang kam mir der Gedanke/der Wunsch nach noch einem Kind nie in den Sinn.

    Als für mich feststand, ich möchte noch ein Kind, horchte ich mal bei einem Mann nach… Er sagte eigentlich recht spontan ja, bekam dann aber noch mal kurz Zweifel, auf Grund seines Altern (er 47, ich noch 31), die er aber schnell wieder ablegte und nun ist es entschieden, wir „machen“ noch eins *g*

    Dennoch würde ich noch immer niemals zwei Kinder mit kürzerem Abstand bekommen wollen. Respekt, wer zwei Zwerge kurz nacheinander bekommt! Ich für meinen Teil finde den großen Altersunterschied toll – aber nicht etwa, weil Sohnemann mit helfen kann, dass muss er nicht, denn ich möchte noch ein Baby und da werde ich ihm niemals „aufzwingen“, auf sein Geschwisterchen aufzupassen, sondern weil er vieles allein macht und mich nicht mehr ständig „braucht“, sodass ich mich voll auf das Baby konzentrieren kann, ohne Eifersuchtsdrama (hoffe ich zumindest *g*), was auch immer einer der Gedanken war, wenn es um ein zweites Kind ging – die Angst, die beiden unterschiedlich zu behandeln, wenn auch nicht absichtlich… Diese Sorgen habe ich bei dem Altersunterschied nun nicht mehr, da die beiden jeder für sich so unterschiedliche Bedürfnisse haben, dass ich denke beiden gleichermaßen gerecht zu werden :)

    LG Sandra – die auf ihren Eisprung wartet *lach*

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  26. Beim Blogschnuppern gefunden.
    Mit 2 Kindern hatte ich ein ganz greifbares Gefühl, dass einer fehlt. Als dann unser drittes Kind kam, war alles wunderbar. Schwangerschaft, Geburt, Babyjahre, Trotzphase…alles traumhaft einfach. Aber nie hätte ich das Gefühl, kein Kind mehr haben zu wollen. Nie die Gewissheit, die andere Frauen hatten, dass Schluss wäre.
    Vorletztes Jahr bin ich, obwohl das sehr unwahrscheinlich war, wieder schwanger geworden. Nun haben wir vier Kinder. Was für ein Glück! Geld, Platz, Transport…dss ruckelt sich alles zurecht. Sind wir komplett? Ja. Sagt die Vernunft. Das Herz hingegen…ich glaub, ich bin keine der Frauen, die plötzlich keinen latenten Kinderwunsch mehr haben. Bei mir müssen Vernunft und Alter es richten. :-)
    LG
    Uta

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    • Hach ja, ich wünschte, ich wäre hier in der Familie nicht allein mit dem Gedanken. ;) LG Bella

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