8 Monate Baby: wachsendes Baby, wachsende Gelassenheit

28. Februar 2017
familieberlin
Baby

Mittlerweile habe ich keinen Schimmer mehr, wie viele Wochen mein Baby alt ist. Früher war ich da Profi drin, heut nehme ich schon manchmal die Hände, um die Monate abzuzählen. Ja, so eine bin ich und der Grund dafür ist weiterhin einfach: ich bin müde. Aber, und das ist viel wichtiger, bin ich gelassener geworden.

Schlaf wird überbewertet

Ihr ahnt es, unsere Nächte sind nach wie vor nicht so entspannt. Ok, sie sind besser als schon vor einiger Zeit. Trotzdem kann ich nicht behaupten, ich sei ausgeschlafen. Aber mit der Zeit habe ich eine gewisse Gelassenheit entwickelt. Ich gehe nicht mehr jeden Abend verbissen ins Bett und denke „Bitte bitte, lass mich schlafen.“ Ich weiß, dass diese Gedanken nichts ändern. Schläft sie gut, dann freue ich mich heimlich. Schläft sie schlecht, dann muss ich damit leben. Ich habe meinen Frust über die schlechten Nächte abgelegt, denn es ändert nichts. Ich wäre sonst auch am Tage mies drauf. Das möchte ich nicht. Dafür ist mein Baby zu sehr Sonnenschein. Sie lacht und redet und brabbelt.

Essen? Wieso?

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Weiterhin kann ich nicht sagen: Juhu, das Baby isst. Nein, tut sie nicht. Egal ob herzhafter Brei, süßes Obstmus oder Getreidepamps – sie rührt nichts an. Komme ich mit dem Löffel, drückt sie demonstrativ die Lippen aufeinander und schaut mich teilnahmslos an. „Essen? Nicht mit mir!“ Insgeheim bin ich froh, dass das zweite Kind so eine kulinarische Abwehrhaltung an den Tag legt. Wäre miniberlin so gewesen, ich wäre vor Sorge zergangen. Doch bei babyberlin weiß ich: das kommt schon irgendwie. Ich habe mittlerweile genug Mamas und Kinder getroffen und gelesen, denen es ähnlich erging. Und auch meine Recherchen in Richtung Baby Lead Weaning haben mir gezeigt: es ist ok so! Denn sie isst ja…auf ihre Weise. Sie lutscht Kartoffel, Gemüse, kaut genüsslich Brot und liebt Avocado. Nur eben am Stück und nicht viel. Heute fragte mich eine Mama ganz entgeistert, woher ich denn wüsste, dass mein Kind davon satt wird. Nun ja…wird sie nicht! Sie isst mal etwas Möhre, hier ein Stück Brot. Dass sie davon nicht satt wird, ist offensichtlich. Doch auch hier hat sich meine Einstellung verändert: ich bin gelassener. Zum einen merke ich, dass es ihr an nichts fehlt und sie satt wird. Zum anderen weiß ich, dass es nichts verwerfliches oder schlimmes ist, wenn das Baby nichts isst.

Mein kleiner Miniriese

Nach wie vor ist mein Baby groß. Sie ist nicht mehr so massig, wie sie es vielleicht mal war. Aber sie ist lang und pflegt ihre kleinen Röllchen. Mittlerweile trägt sie die Sachen, die ihre Schwester mit 12-14 Monaten anhatte. Und auch darüber mache ich mir keine Gedanken. Denn auch das kann ich nicht ändern. Im Gegenteil, ich freue mich, dass sie durch ihr Wachstum die „Jahreszeitenlücke“ zu ihrer Schwester einholte und ich so nun nicht viel kaufen muss…oder müsste.

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Motorisch ist sie nach wie vor recht langsam. Und ja, da ertappe ich mich manchmal mit sorgenden Gedanken. Ist das noch ok? Ist sie zu langsam? Mache ich etwas falsch? Denn Fakt ist: sie dreht sich zwar nun fröhlich auf den Bauch, doch beim Zurückdrehen sind ihre Arme im Weg. Während ihre große Schwester in diesem Alter schon saß und begann zu krabbeln, habe ich hier ein großes Baby, was gern und viel rumliegt. Ich gebe zu, dass ich mir hier etwas mehr Gelassenheit wünsche. Doch da habe ich meine Kinderärztin und auch die Physiotherapeutin, die mir bestätigen, dass sich mein Baby vollkommen im Rahmen entwickelt. Sie beginnt, den Po zu heben, dreht sich in der Bauchlage zu bestimmten Gegenständen hin und erkundet ihre Welt eben etwas langsamer. Auch wenn ich das nun schon gewohnt sein sollte, so ist es für mich doch neu.

Aber eines hat mich dieses Kind schon gelehrt: mit ihr ist alles anders. Ich glaube, gerade das trägt auch erheblich zu meiner Gelassenheit bei…und zu meinen Augenringen.

Wie sind eure Kinder so drauf? Fallen euch auch Dinge auf, die so ganz anders sind als bei anderen Kindern?

Liebe Grüße
eure Bella

6 Kommentare

  1. Huhu Bella,
    die Schlafsituation erinnert mich so sehr an Sohn 2.0. :( Das ist wirklich belastend!

    In unserem PEKiP-Kurs waren die dürren Babys die, die motorisch zuerst flott waren. Die „Buddha-Babys“ ließen sich Zeit. :) Und Zeit haben Babys zum Glück. <3

    Halte durch, Augen zu. (In dieser Reihenfolge. Du und babyberlin).

    Liebe Grüße

    Sarah

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  2. Hallo Bella, ich lese deinem Blog sehr gern … den irgendwie erkenn ich immer wieder Parallelen Ich bin zwar erstlingsmama von einem nun ebenfalls 8 Monate alten Sohn, aber auch er ist irgendwie eine Art “ high Need Baby“ … er ist auch weit vom durchschlafen entfern und schläft am liebsten mit mir (tagsüber) und bei uns (nachts) … nachts möchte er auch noch gerne seine warme Milch .. und auch mir stehen die Augenringe langsam echt gut – haha man gewöhnt sich … auch habe ich mich abgefunden das er diese Nähe und Begleitung braucht und das somit der Tag für mich früher endet als es vorher war … lange hatte ich damit zu tun, weil ein immer von außen suggeriert wird er sei wohl nicht normal ! – wie der schläft noch nicht durch /allein?- was er trinkt nachts noch Milch ?
    Nach vielen Versuchen so wie du es auch oft in deinem Blog beschreibst .. bin auch ich nun gelassener geworden – jedes Baby ist ein Individuum mit eigenem Temperament .. und jedes Baby hat sein eigenes Tempo irgendetwas zu machen lernen oder hat halt seine eigene Technik… ich arbeite ständig an mir mich nicht von der Umwelt zu verunsichern lassen … den wir tun alles nach unserem Instinkt und viel wichtiger , wir gehen auf die Bedürfnisse unseres Babys ein – was uns mal ein zauberhaftes Kind schafft was gerne zu Mama und Papa geht – weil es ihnen vertrauen kann !
    könnt noch ewig weiter schreiben ..
    Liebste Grüße von Andrea… und dem gerade neben mir schlafenden kleinen Mann ( mit besonderen Bedürfnissen )

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  3. Liebe bella,

    Ich finde mich in deinem Text sehr oft wieder. Meine (jüngere)Tochter (7/16) wird dieses Monat auch 8 Monate alt – oh Mann, wo ist die Zeit geblieben? Auch ich kann mittlerweile mit dem Nicht-Schlafen besser umgehen und bin froh, dass es die Zweite ist, die nicht essen möchte ;-) Die ältere Tochter (03/14) hat sich zu dieser Zeit schon selbst 2 Mahlzeiten ersetzt.
    Bei vielen Dingen ist man zum Glück um einiges gelassener.
    Die jüngere ist mobiler als die ältere es zu dem Zeitpunkt war (sitzt,krabbelt und steht). Mir ist auch aufgefallen, dass sie viel kuscheliger ist andererseits aber auch viel unerschrockener.
    Es ist so wunderbar, dass beide sich unterscheiden und man schon so früh ihre Persönlichkeiten entdecken darf :-)
    Besonders schön finde ich, das Band, das die beiden verbindet: die ältere bringt die jüngere zu jederzeit zu lachen, sie kuscheln und sie suchen einander, wenn die andere nicht da ist <3

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  4. Meine Maus ist fast 10 Monate alt und bei uns im Umfeld futtern die meisten Babys schon ganz fleißig morgens, mittags und abends Brei oder Fingerfood. Nach wie vor bekommt meine Kleine nicht mehr als den Geschmack und vielleicht ein paar Mini-Bröckchen von dem ab, was wir ihr anbieten. Dass sie trotzdem gesund und munter ist, sehe ich täglich und da ist mir auch egal, was andere sagen :)

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  5. Hi!

    Nach langem langem googeln, bin ich zufällig auf deinen Artikel gestoßen.
    Meine Tochter ist 8 Monate alt. Sehr munter und fröhlich und motorisch sehr gut entwickelt, sogar weit über ihrem Alter (laut Kinderarzt). Schlafen tut sie relativ gut nachtsüber. Klar, haben wir auch mal schlechtere Nächte, aber sonst ist es ok. Bis auf die 4 Monatsschlafregression, da war für 2 Monate lang jede Nacht eine Katastrophe. Danach hat sie aber sehr gut geschlafen, viele Nächte sogar durch.
    Tagsüber hingegen, schläft sie immer nur jeweils ne halbe Stunde und wird genau nach 30 Minuten (fast) immer wach.
    Aber fast jedes Mal wenn ich sie aus ihrem Bettchen rausnehme, legt sie ihren Kopf auf meine Schulter und schläft weiter (lässt sich aber nicht mehr ablegen) und schläft dann auf meiner Brust noch 1-2 Stunden.
    Ich hab‘s mittlerweile akzeptiert, obwohl ich dadurch meistens nicht viel im Haushalt schaffe. Aber mir ist der Schlaf meiner Tochter wichtiger. Irgendwann wird sich das legen.
    Wo ich mir aber größere Sorgen mache, ist das Essen. Ihre Milch trinkt sie ohne Probleme. Doch sobald wir zum Thema Beikost kommen, möchte sie den Mund nicht aufmachen und drückt die Lippen zusammen. Was mich aber sehr verunsichert, ist dass sie am Anfang das feste Essen geliebt hat. Über ein Monat lang hat sie die Breie so gerne gegessen und richtig große Portionen mit ganz viel Appetit gegessen. Und dann, von heute auf morgen, hat sie einfach den Mund nicht mehr aufmachen wollen. Wir haben schon alles versucht was nur ging. So oft waren wir schon beim Arzt gewesen, jeden Tipp von ihm gefolgt, jedoch ohne Erfolg. BLW funktioniert ein wenig, aber da isst sie nur ein paar Krümel und verliert dann ihre Interesse wieder. Und sie wird bei weitem nicht satt davon.
    Mittlerweile bin ich da auch entspannter, am Anfang war ich richtig gestresst und stand sehr unter Druck. Ich hoffe es ist nur eine (längere) Phase und irgendwann wird sie wieder wie früher essen, eine ganze Schale Beikost.
    Wie war es bei euch? Hat deine Tochter irgendwann angefangen zu essen? Oder war es dann so dass sie angefangen hat festes Essen zu essen?
    Ich würde mich auf deine Antwort freuen.

    LG, Evelyn

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    • Hey Evelyn, danke für deinen Kommentar. Bei meiner Tochter war das Essen schon immer ein Problem. Sie hat erst wirklich gegessen, als sie in die KiTa kam bzw. motorisch so weit war, dass sie selbstbestimmt feste Nahrung zu sich nehmen kann. Aber das Gute schreibst du ja schon: Du bist mittlerweile gelassener deswegen. Das ist gut. Wenn du schreibst, sie hatte mal gut gegessen und plötzlich von einen Tag auf den anderen nicht mehr: Ist irgendetwas vorgefallen, dass sie es so vehement verweigert? Ansonsten fällt mir leider nichts ein.

      Alles Gute,
      Bella

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