Gastbeitrag: Wie es ist, große Schwester zu sein

10. Juli 2016
familieberlin
Familienleben | Kleinkind

Seit dem 1.7. sind wir nun zu viert. Seitdem steht unser Leben etwas Kopf. Wir finden uns ein in diese neue Situation und schauen, dass alle ihre Plätzchen finden. Ich erhole mich von der Geburt, miniberlin macht erste Erfahrungen als große Schwester und herrberlin schmeißt hier den Laden und muss nebenbei noch mit hormon-heulender Frau und bockig-testendem Kleinkind klar kommen. Ihr seht, wir haben alle Hände voll zu tun. Deswegen war es eine Zeit lang ruhig auf dem Blog. Doch nun fülle ich ihn wieder mit Leben, doch nicht mit meinen eigenen Worten. Ich habe mir viele tolle Gastblogger gesucht. Menschen, die ich gerne lese, gerne mag und euch gern zeigen möchte.

Wie es ist eine große Schwester zu sein

Weiter geht es mit Dani vom Blog Glucke und So. Dani schreibt offen und ehrlich, frei von der Leber über ihr Leben und ihre Art der Elternschaft. Denn sie bezeichnet sich selbst als Glucke. Das hat man auch nicht oft. Heute schreibt sie über ein Thema, was mich selbst sehr beschäftigt, denn miniberlin ist nun große Schwester. Und wie ist das so, wenn man als Erwachsene auf diese „Rolle“ blickt?

Wie es ist, eine große Schwester zu sein

Als Bella mich bat, ihren Blog mit Liebe zu füllen, während Sie sich um die Geburt und erste Zeit mit Babyberlin kümmert habe ich natürlich sofort zugesagt. Jedoch war es gar nicht so einfach. Ein Text über die erste Zeit mit Baby kann kaum jemand schöner schreiben als Sie selbst. Mit einem 2. Baby kann ich nicht dienen und demnach auch nicht darüber berichten, was anders ist und wie sich alles zum 2. Mal anfühlt.

Dann fiel es mir jedoch wie Schuppen von den Augen und ich wusste genau worüber ich schreiben möchte denn ich bin eine Schwester. Ich bin die Erstgeborene in meiner Familie und demnach zwei mal große Schwester. Miniberlin wird nun auch große Schwester. Ich weiss genau, dass es sowohl für das Kind also auch für die Eltern ein schwieriges Thema ist. Es geht um viele Fragen, die sich im Kopf bilden. Kann ich noch beiden Kindern gerecht werden? Wie wird die Entthronung ablaufen? Wird Miniberlin sehr eifersüchtig sein und viele viele mehr.

Zweimal große Schwester

Als ich das erste Mal große Schwester wurde, war ich erst ein Jahr alt und kann demnach gar nicht viel berichten aber ich weiss, dass, als ich 4 Jahre alt war, meine kleine Schwester wie eine beste Freundin war. Wir schliefen in einem Bett und machten Quatsch zusammen. Wir waren sehr verschieden und trotzdem waren wir vereint.

Als ich das 2. Mal große Schwester wurde, sah die Gefühlslage etwas anders aus und ich kann mich sehr gut daran erinnern. Ich war sehr eifersüchtig. Ich war fast 7, als mein Bruder zur Welt kam. Es lag wohl auch an dem schwierigen Vorpubertätsalter in dem ich mich befand. Mich quälten damals Fragen, wieso ich nicht ausreiche und was dieses Baby jetzt hat, was ich nicht habe.
Gleichzeitig bildete sich aber ein ungebrochener Beschützerinstinkt. Egal wie sehr ich meinen kleinen Bruder nicht mochte, ich fütterte ihn und streichelte ihn und sang ihm gute Nacht Lieder und wachte an seinem Bett, wenn er krank war. Er war mein Bruder und das für immer. Für meinen kleinen Bruder war ich eine Heldin. Er vergötterte mich und wollte immer in meiner Nähe sein. Ich wiederum war total genervt und wollte in meinem Reich, also meinem Zimmer, für mich sein. Er stiefelte trotzdem jeden Morgen in mein Zimmer, ohne anzuklopfen natürlich, und weckte mich. Heute finde ich es unglaublich süß wenn ich darüber nachdenke.

Große Schwestern bleiben Helden

Wenn andere Mädels in meinem Alter dann zusammen unterwegs waren, musste ich öfters babysitten. Aber nicht für Geld, denn es war ja mein eigener Bruder den ich babysitten sollte. Ich war genervt. Ich schwor mir, nie eigene Kinder zu bekommen.

Nun gut, meine Meinung änderte sich, zum Glück..
Als ich mit 17 von zu Hause so halb auszog, merkte ich nur ein wenig, wie sehr ich meinem Bruder fehlte. Ich war immer noch seine Heldin. Er sah zu mir auf. Egal wie sehr wir Konflikte hatten, wir halfen uns wenn es nötig war.
Über die Jahre entwickelte sich eine unglaubliche Liebe zwischen uns. Ich machte mir immer Sorgen und unser Band war sehr sehr dick geworden.

Ich glaube, liebe Bella und liebe Miniberlin, dass ihr das wunderbar meistern werdet. Egal wie ambivalent die Gefühle mal sein werden, ihr seid eine Familie. Ihr habt eine Verbindung zueinander.
Eine große Schwester zu sein ist etwas ganz Spezielles, denn man darf z.B. alles besser wissen und hat mit den Spielsachen zuerst gespielt. Nein Spass beiseite. Ob große oder kleine Schwester, ganz egal. Ein Geschwisterchen zu haben ist auch immer eine neue Freundschaft zu schließen. Man hat einen Vertrauten, einen Gleichgesinnten und eine Hand, die man halten kann, wenn Mama und Papa mal nicht da sind oder die Dinge mit Erwachsenenaugen betrachten.

Ich wünsche euch eine grandiose erste Zeit als vierköpfige Familie mit viel Liebe und Zeit für euch alle um das Kennenlernen entspannt anzugehen.

Eure Dani

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