Bye bye Baby: Wenn Kinder zu großen Geschwistern werden

18. März 2016
familieberlin
Baby | Gedanken | Schwangerschaft

Ich habe zwei Nichten. Ok, eigentlich habe ich drei, aber damals- zu miniberlins Geburt- hatte ich „nur“ zwei. Eine Große und eine Kleine. Die kleine Nichte war immer mein Baby. Im Vergleich zur Großen war sie es auch. Sie hatte weichere Gesichtszüge, hier und da noch etwas Babyspeck und sie hat sehr viele niedliche babyhafte Dinge gesagt. Dabei war sie zu dem Zeitpunkt schon drei Jahre alt. Als sie nach miniberlins Geburt ins Zimmer kam und uns begrüßte, war dieses Baby weg. Vor mir stand ein Kind, mit wachen Augen und markanten Gesichtszügen. Sie sprach relativ deutliche Sätze und sah aus wie meine große Nichte- groß eben.

Wenn mein Baby zum Kind wird

Genau vor diesem Moment habe ich Angst: wenn miniberlin nach babyberlins Geburt das Zimmer betritt. Mein kleines Baby, was bisher noch so viel Babywelsch redet, sich immer bei Mama versteckt, wenn ihr etwas unheimlich oder fremd ist, die sich ihre Sachen immer falsch und links herum anzieht und die an den Handgelenken noch diese letzte kleine Falte vom Babyspeck hat. Dieses kleine Baby wird dann auf einmal über Nacht zur großen Schwester. Und manchmal frage ich mich, was das wohl mit ihr machen wird.

Sie ist dann zweieinhalb Jahre, wenn babyberlin geboren werden wird. Kann sie dann schon die Große sein? Soll sie das überhaupt? Was heißt denn groß überhaupt?

Wenn Kinder zu großen Geschwistern werden

Immerhin soll sie noch nicht auf ihre Schwester aufpassen, ihr beibringen, wie man einen Ball rollt oder eine Sonne malt und mit ihr Eis teilen. Aber sie muss sich dann mit babyberlin ihre Eltern teilen. Hat sie dann nur noch 50 Prozent Mama und 50 Prozent Papa? Nein, denn wir werden ja nicht weniger Eltern, nur weil wir mehr Kinder haben. Theoretisch werden wir sogar mehr, oder? Ich habe Sorge vor den ersten Momenten, Tagen und Wochen als Mama von zwei Kindern. Nicht, weil ich damit überfordert wäre. Das kann sein, aber ich glaube, da wachse ich rein.

Ich habe Sorge vor der ersten Zeit, in der miniberlin nicht mehr allein nur miniberlin ist- mein Baby, um das ich mich voll und ganz kümmern kann. Wenn ihre kleinen Füße, die einfach so niedlich sind, nicht mehr die Kleinen sind, ihre Nase nicht mehr so babyweich ist und ihr Kopf mehr nach Leberwurst und Spielplatzsand riecht als nach Baby.

Groß ist ja nichts Schlechtes!

Doch wahrscheinlich wird sie mich dann erstaunen und überraschen. Denn so sehr ich mein Kind allein laufen, spielen und entdecken lasse, so sehr denke ich auch oft, sie ist meine Kleine. Ja, faktisch ist sie mit über zwei Jahren kein Baby mehr. In meinem Herzen schon. Und so sehr ich mich auch vor dem Moment sorge, sie als meine Kleine zu verlieren, so gespannt bin ich auch auf den Moment, wenn sie zu meiner Großen wird. Wenn ich sehe, wie sie mit ihrer kleinen Schwester umgehen wird, sie vielleicht umsorgt und liebkost und auf sie achtet.Wie sie ihr die Welt erklärt- in ihren klaren und doch noch oft babywelschen Worten, ihr den Nuckel wegnimmt, um zu merken, dass es eine doofe Idee war oder mit ihr ihren Lieblingsaffen teilt. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass ich durch den „Einzug“ eines Babys merke, wie wenig Baby mein Kind überhaupt noch ist. Um ihr mehr Raum zu lassen, so zu werden, wie sie möchte. Groß eben!

Liebe Grüße
eure Bella

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