Mit und Ohne: Mit Kindern shoppt man anders…oder gar nicht?

4. Februar 2016
familieberlin
Mamasein | Mode

Gemeinsam mit meiner Freundin Eni vom Blog Thirty Ehrlich habe ich eine kleine Serie: Mit und Ohne. Eni lebt ein Leben ohne Kind, ich- wie ihr wisst- ein Leben mit Kind. Ich frage mich öfter, wie das so ist, ohne Kind, z.B. in Urlauben oder bei Freundschaften. Und genau darum geht es hier. Denn Eni hat diesselben Fragen- nur andersrum. Wir schreiben einmal im Monat gemeinsam über ein Thema- die eine mit, die andere ohne Kind. Diese Woche geht es ums Shoppen. Wenn man allein ist, hat man schließlich zwei- bis dreimal so viel Geld fürs Shoppen und vor allem Ruhe und endlos Zeit dafür, oder Eni? Bei mir sieht es nämlich ganz anders aus.

Shopping allein und doch für drei

Ich bin auf der Suche nach einer neuen Hose und wo befinde ich mich? In der Kinderabteilung. Jeder kann sich ungefähr vorstellen, dass es da keine passende Hose für mich gibt. Aber endlos süße Sachen für miniberlin. Wenn ich aktuell shoppen gehe, so habe ich nun noch eine Abteilung mehr auf dem Radar: die Babyabteilung. Denn auch wenn babyberlin ein Mädchen wird und wir theoretisch praktisch alles hätten, ein paar neue Dinge müssen auch jetzt her. In der Regel ist es also so, dass ich mit mindestens zwei Tüten heim komme: einer für miniberlin, einer fürs Baby und keiner für mich. Denn neben dieser Ablenkung durch zuckersüße Kindersachen, ist dieses Shoppen ganz anders. Miniberlin braucht aktuell eine 92, fürs Baby kaufe ich alles je nach Saison in 56 oder 62/68. Anschauen, verlieben, zugreifen, kaufen. Es ist egal, ob die Hose am Po etwas weiter ist oder die Ärmel des Shirts zu lang. Es passt schon irgendwie.

Ich aber muss alles anprobieren. Gerad bestimmte Labels wie Zara oder Mango werben nicht gerad mit weiblichen Rundungen. Demnach ist es ein Glücksfall, wenn mir da mal was passt…in L oder XL. Die Mädels in Spanien sind einfach klein und zierlich. Egal. Dieses Probieren und Kombinieren kostet Zeit, die ich einfach nicht habe bzw. sie mir nehme. Denn schnell in ein Geschäft rennen, mit dem Ziel, DIE Hose zu finden…träumt weiter. Wenn ich shoppe, möchte ich stöbern, probieren und mich inspirieren lassen. In 15 Minuten zwischen Feierabend und Kindergarten ist das nicht unbedingt möglich. Selbst wenn ich von der schnellen Sorte wäre, wozu der Stress?

Online shoppen ist entspannter

Mein Shoppingverhalten hat sich einfach verändert. Während ich früher nach Feierabend durchs Shopping-Center schlenderte und meine Einkäufe auch gern mal auf mehrere Abende verteilte, überlege ich nun fünfmal, was ich mit meiner wenigen „Me-Time“ anfange. Freizeit möchte ich es nicht nennen, denn auch mit Kind habe ich Freizeit. Nur eben nicht allein. Und wer schon mal mit einem energiegeladenem Kleinkind shoppen war, weiß, dass es allein einfach schöner ist. Oder entspannter. Oder beides. Deswegen tue ich mir das selten an bzw. wenn dann nur mit Oma, Freundin oder herrnberlin. Mein neues Shoppingritual ist schon seit miniberlins Geburt eher virtuell: ich kaufe Online.

Während ich mich früher von Schaufenstern und Puppen inspirieren ließ, sind es heut die Bilder der Models. Ok, neben schicken Klamotten liefern sie auch oft eine Portion Selbstzweifel, aber das ist nur vorübergehen. Wenn ich dann mit meinem riesigen Paket vor dem Spiegel stehe und alles in Ruhe und nach Herzenslust anprobieren kann, sind diese Zweifel schnell verflogen. Doch Onlineshoppen hat für mich einen großen Nachteil, denn ich bestelle oft viel mehr als geplant. Im Geschäft lasse ich mich zwar inspieren, nehme aber nur das, was in dem Moment wirklich gefällt. Online packe ich so lange den Warenkorb voll mit dem Gedanken, alles wieder zurückzzusenden, wenn es doch nicht gefällt. Und leider gefällt dann doch mehr als geplant. Mist, schon wieder mehr Geld ausgegeben, als gedacht.

Das Geld ist irgendwann alle

Die Sache mit dem Geld hat sich noch wesentlicher verändert als mein Shoppingverhalten. Denn während ich vorher Betrag X für mich ausgab, darf ich diesen nun durch drei teilen. Uns geht es finanziell bei weitem nicht schlecht, aber auch Geld ist früher oder später mal alle. Und da gute Kindersachen auch etwas kosten und regelmäßig durch größere ersetzt werden müssen, lasse ich das ein oder andere Teil für mich da wo es hingehört: im Laden. Mich hatte mal jemand gefragt, ob ich das nicht schlimm finde, so viele Abstriche für die Kinder zu machen . Warum? Dass ich noch den zehnten Pullover oder die elfte Bluse haben kann? miniberlin braucht die Sachen, denn sie wächst wie Unkraut. Aber ich bleibe in der Größe realtiv konstant…so lang ich nicht auseinander gehe. Doch umso mehr habe ich den Ansporn, meine Größe zu halten, denn sonst würde es teuer werden.

Es ist eher das Gegenteil der Fall. Ich sehe keine Abstriche darin, meinen Kindern schöne Sachen zu kaufen und sie vernünftig einzukleiden. Wenn ich die kleinen Shirts und Blusen sehe, schlägt mein Herz höher und ich gehe darin auf, für sie etwas zu kaufen. Nicht im Überfluss, aber nach Bedarf. Denn auch Kinder brauchen keine zehn Kleider. Und so hält sich das die Waage, im Pormonai und im Schrank. Aber wenn ich mir eines wünschen könnte, wäre es doch mal wieder ein nachmittagmit einer guten Freundin im Shoppingcenter, ohne Kinderwagen, dem stetigen Blick zum Kind und schnelles Einkaufen. Einfach in Ruhe schlendern, Pausen machen und Anprobieren. Wobei, ein Kinderwagen wäre trotzdem schön, denn dann müsste ich die Tüten nicht allein tragen.

Und Eni, hast du alle Zeit der Welt zum Shoppen?

Ich habe alle Möglichkeiten dieser Welt. Denn ich bin kinderlos, hätte theoretisch viel Zeit und kann mein Geld für mich selbst verprassen. Ich muss für niemanden eine Hose oder neue Schuhe kaufen, weil es nötig ist. My T versorgt sich selbst, somit sind wir frei in dem, was wir uns leisten. Das sind bombastische Voraussetzungen, die vielleicht die eine oder andere Mama neidisch machen könnten – oder liebe Bella?

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