Worte kommen, Worte gehen. Kleinkinder lernen sprechen

9. Dezember 2015
familieberlin
Kleinkind

Ein umgekipptes Wasserglas, die Badewanne oder das Handtuch nach dem Händewachen- all diese Dinge haben in miniberlin eine Gemeinsamkeit: sie sind natz. Wenn es regnet, ist die Scheibe natz, Mamas Haut nach dem Baden sowieso und auch ihr liebstes Äffchen wurde schon ab und an natz. Dieses Wort liebte herrberlin. Nicht nur, weil es aus miniberlins Mund so niedlich klang. Auch, weil sie es manchmal mit so einer Überzeugung rief und dabei die Nase niedlich kraus zog. Natz, alles war natz. Ich habe herrnberlin schon ab und an vorgewarnt, dass diese Eigenkreation von miniberlin nicht für immer bleibt. Vielleicht wird daraus nasch oder naff. Wer weiß.

Seit dem Wochenende haben wir das Natz verloren und Nass ist eingezogen. Manchmal hat es auch ein „S“ mehr und hört sich lispelnd an, aber es gibt nicht mehr das Lieblingswort von herrnberlin. Das macht ihn traurig. So sehr, dass er schon überlegt hat, miniberlin weiterhin alles Nasse als „natz“ zu verkaufen. Ein Glück konnte ich ihn vom Gegenteil überzeugen und so ist von nun alles einfach nur noch nass. Zu unserer Beruhigung klingt es immer noch niedlich und ihre Nase, die zieht sie per se gern und oft kraus. Also können wir mit einem doppelten „S“ auch leben.

Gedanken wollen in Worte gefasst werden

Miniberlin redet, und das nicht zu knapp. Seit einigen Wochen reiht sie auch zwei und selten drei Wörter aneinander und stellt klare Forderungen. Nicht mehr nur durch Gesten, sie findet klare Worte dafür. So kann sie in allen Lautstärken „MEINE KEKSE“ brüllen, signalisiert mir ganz klar, wenn ich nicht sitzen darf („Mama aufssteen“) oder erklärt uns, warum ihr „Addi“ nun essen muss und nicht mehr sie. Selbst wenn wir die Worte nicht immer verstehen (was oft vorkommt), so findet sie doch in jeder Situation genug und reiht diese aneinander. Unser Kind redet.

Ich weiß, das ist eigentlich nichts Besonderes. Jedes Kind redet ab einem gewissen Alter und das hat miniberlin wohl seit einiger Zeit erreicht. Sie brabbelt und motzt, sie singt und wundert. Und immer wenn ich mein Kind bei ihren Diskussionen mit sich und der Welt beobachte, gehen mir zwei Gedanken durch den Kopf. Erstens: wie schnell vergeht doch die Zeit? Und zweitens: bitte hör nicht auf! Hör nicht auf, dich zu entwickelt und dich zu probieren. Hör niemals auf, Dinge so zu machen, wie sie deinem Gemüt entsprechen. Und vor allem: hör niemals auf, die Welt in deine Worte zu fassen.

Liebe Grüße
eure Bella

4 Kommentare

  1. Grins, das ist so toll, wenn die Kleinen anfangen zu sprechen. Ich kann mich so gut noch an die ersten Worte von meiner Tochter erinnern.
    Liebe Grüße Sandra von onlinetagebuchvonsandra.blogspot.com

    Antworten
  2. Erst sagen sie: Mammmma ditzzen hiiiia (genaue Sitzanweisung an mich) und dann sagen sie gefühlte drei Tage später, Mama, reg dich nicht auf, so ist das nunmal im Leben. :-0 … Manchmal möchte ich gern noch mal zurückspulen! Man sollte viel filmen, um nicht alles zu vergessen…
    Liebe Grüße!

    Antworten
  3. Wen man die schönen Zeiten doch nur festhalten könnte. Beim zweiten und dritten Kind geht alles noch schneller und irgendwann weiß man dann nur noch Bruchteile von dem, was das einzelne Kind gesagt hat.
    Sooo schade!
    Liebe Grüße
    Suse

    Antworten
  4. Oh, wie ähnlich das bei uns doch ist. Ob es einfach nur an der Natur der Sache liegt und es einfach in dem Alter so ist? Bei uns gibt es auch ganz viel „Isssss“, wenn man es selber machen will. Genauso wie „noaaaah esse!“. Bei uns und vor allem im Schwimmbad gibt es ganz viel „Wadda“, was manchmal auch „Badda“, „Butta“ oder tatsächlich einfach „Wassa“ ist. Das wechselt je nach Laune. Nach Minute oder einfach auch nach Eindruck…
    http://familiert.de

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige
Innonature