Mit Kind ist Weihnachten anders

16. Dezember 2015
familieberlin
Familienleben

Bei der lieben Tafjora habe ich heut berichtet, wie unser Weihnachten so sein wird und was mir persönlich in diesen Tage bzw. an diesem Fest so wichtig ist. Als ich ihre Fragen beantwortete, fiel mir auf: Mit Kind ist Weihnachten anders. Komplett. Nicht nur vom Ablauf, nein. Besonders der Stellenwert hat sich geändert. Seitdem miniberlin da ist, gebe ich mir noch mehr Mühe mit allem und möchte es besonders schön haben.

Übermutter, könnte man mich nun nennen. Aber ich sehe das anders. Mir geht es nicht um den Anspruch des perfekten Weihnachten. Einmal am Baum gezogen, das Kind entdeckt die Geschenke unterm Bett und perfekt ist anders. Mir geht es darum, ein besonderes Weihnachten für mein Kind zu schaffen. Eines, an das es sich erinnert. Allein bzw. nur mit herrnberlin war es anders. Wir konnten jedes Weihnachten neu erfinden. Wir hätten in die Karibik fliegen können, ein Jahr allein auf der Berghütte feiern können oder alle Verwandten des Landes in drei Tagen abgrasen können. Letzteres war übrigens meistens der Fall.

Doch mit Kind habe ich eines gelernt: ein gewisser Rhythmus ist wichtig. Und aus diesem Rhythmus entsteht vielleicht irgendwann Tradition. So wie ich weiß, dass mein Adventskalender damals aus kleinen Jutesäckchen bestand oder wir den Baum immer am 24.12. mit meiner Mama geschmückt haben, sie am Ende das Lametta über die Äste legte und mein Papa als einziger die Spitze aufstecken konnte. Ich weiß, dass ich als Kind in der Kirche war, obwohl wir nicht gläubig sind und dass in dieser Zeit immer zufällig der Weihnachtsmann da war. Och mensch, verpasst. Schade. Ich erinnere mich an den großen bunten Teller, den es am Heiligabend gab und den meine Mama auch heute noch macht. Früher habe ich gegessen was ich konnte, heut hält mich meine Figur etwas zurück.

All diese Erinnerungen geben mir ein sicheres Gefühl, sie geben mir Geborgenheit. Und dieses Gefühl möchte ich gern meinem Kind geben. Es müssen keine identischen Erfahrungen sein. Unser Baum steht schon seit dem 3. Advent und wir werden am Heiligabend sicher nicht in die Kirche gehen. Vielleicht wird es im kommenden Jahr auch etwas anders. Aber wir schaffen unsere Rhythmen und damit unsere kleinen Rituale. miniberlin wird damit aufwachsen, dass wir ihr jeden Tag eine Adventsgeschichte vorlesen, dass wir schon im November gemeinsam backen und das Mama und Papa zu bestimmten Weihnachtsliedern total am Rad drehen und durch die Bude tanzen. Sie wird damit groß, dass ihre Mama an Weihnachten immer glitzert, ob an Kleidungen, Nägeln oder Make-up und irgendwie noch an den Weihnachtsmann glaubt. Und im Laufe der Jahre werden immer wieder Kleinigkeiten hinzu kommen, die unser „neues“ Weihnachten prägen.

Und auch wenn sich nicht alles durchsetzen wird, denn herrberlin ist ab und an ein kleiner Grinch, so möchte ich meinem Kind doch eines mitgeben: Geborgenheit. Weihnachten ist ein Fest, in dem es um die Familie geht und um Menschen, die uns wichtig sind. Es geht darum, gemeinsam Zeit zu verbringen und diese einen kleinen Tick besonderer zu machen als die restlichen Tage im Jahr. Und sei es durch ein klein bisschen Glitzer im Haar und „All I want for Christmas is youuuuuuuuuuuu“ im Ohr.

Was macht euer Weihnachten mit Kindern aus?

Liebe Grüße
eure Bella

4 Kommentare

  1. Schön geschrieben.
    Ich finde es immer schade, wenn ich sehe dann manche Menschen eben nicht den Kindern das Fest verschönern wollen. Für mich war Weihnachten immer etwas Besonderes.
    Unsere Familie hat fast komplett im großen eigenen Haus gewohnt. Drüben bei meinen Großeltern im Esszimmer gab es jedes Jahr das Weihnachtsessen, das Wohnzimmer war den ganzen Abend verschlossen. Als ich größer wurde und in der Kapelle spielte, gingen wir jedes Jahr zum Gottesdienstende zur Kirche, da die Kapelle dort kurz spielte, danach gab es Zuhause Bescherung.
    Heute feiern wir immernoch mit meiner Familie Heiligabend, allerdings bei meiner Cousine und nach dem Essen werden Geschenke einfach verteilt. Das finde ich sehr schade und über kurz oder lang werden wir wohl nicht mehr hingehen. Noch ist sie klein, aber für unsere Tochter soll an den Weihnachtsmann glauben können.

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    • Oh dein Weihnachten von früher klingt toll. Diese Erinnerungen sind es, die man sich für sein Kind wünscht, oder? Mit Leuchten in den Augen. Ich wünsche das jedem Kind!

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  2. Wunderschön geschrieben. So soll es sein. Wir sind mal gespannt, wie es bei uns wird. Dieses Jahr sind wir ja zum ersten Mal seit wir Kinder haben auch in der Heimat und müssen an Weihnachten nicht Koffer packen. Aber auch da ging es schon los. Wer, wann wo… Heilig Abend habe ich die Bremse gezogen. Ich möchte daheim mit meinen 3 Schätzen bleiben. Der Löwenjunge wird im Krippenspiel singen und einen Hirten spielen, das war immer sein Traum. Danach nur wir 4 erst mal.
    Vielen Dank an dieser Stelle für Dein Weihnachtsinterview. Hat mir sehr gut gefallen.
    Habt ein schönes Weihnachtsfest.
    Lieben Gruß
    Tanja

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  3. Irgendwie ist Weihnachten mit Kind anders. Ja. Das schon. Aber für mich macht es das jetzt nicht noch mehr besonders. Das, was sich geändert hat ist, dass mein Freund und ich jetzt durch unseren Sohn Weihnachten als Familie feiern. Als wir „nur“ Paar waren und auch, als ich schwanger war, haben wir Weihnachten immer getrennt gefeiert. Er bei seiner und ich bei meiner Familie.
    Jetzt feiern wir schon das zweite Jahr zusammen bei meiner Familie. Und da war es schon immer so, dass sich schick gemacht wurde. Es wurde was besonderes zu essen gemacht. Und der Baum zusammen geschmückt. Zusammen das Geschenke auspacken zelebriert (das kann auch mal 4 Stunden dauern…). Jetzt ist es so, dass sich mein Freund und unser Sohn in das Prozedere eingliedern. Weil ich aber auch immer wieder sagen würde: So wie seine Familie Weihnachten feiert, ist es für mich kein Weihnachten…. Ohne Weihnachtsmusik. Ohne schick anziehen. Ohne das zelebrieren der Bescheerung. Ohne das leckere traditionsessen… Bei denen ist es eher ein Bier- bzw. Feuerzangenbowle-Trinken mit Weihanchtsfilm vor dem Fernseher….

    Von daher: Bei mir hat sich wenig geändert. Bei ihm dafür umso mehr…

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