Meine Tipps für eine entspannte Stillzeit

17. Mai 2017
familieberlin
Baby

Ein Baby zu stillen, ist eine enorme Leistung unseres Körpers. Für eine bestimmte Zeit teilen wir Nährstoffe und auch Energie, viel davon. Seit nunmehr über zehn Monate stille ich mein Baby nahezu voll, ein Ende scheint aktuell nicht in Sicht. Sie hat wenig Interesse am Essen und das ist ok. Ich biete ihr immer wieder alles an, mal nimmt sie gierig, mal ignoriert sie alles. Auch wenn ich kein großes Problem damit habe, mein Baby immer noch zu stillen, denn welche Möglichkeit habe ich, so geht es langsam an meine Reserven.  Ab und zu wünsche ich mir, ein paar Stunden für mich zu haben. Doch da sie mittlerweile auch sehr lang ohne das Stillen auskommt, habe ich ab und zu immer wieder Auszeiten, die ich sehr genieße.

Trotzdem bekomme ich immer wieder Fragen gestellt. „Du stillst noch?“ oder „Gibst du dem Kind nichts zu essen?“ Auf die möchte ich hier nicht eingehen. Vielmehr möchte ich endlich auf die vielen Fragen eingehen, die ich sonst zum Thema Stillen bekomme, nämlich Fragen wie diese: „Was hilft dir beim Stillen? Wie machst du das unterwegs? Hast du Angst, dass die Milch nicht reicht? Wie ernährst du dich?“ Deswegen habe ich euch meine Tipps für ein entspanntes Stillen zusammen getragen. Wohlgemerkt sind das meine subjektiven Erfahrungen und Hilfsmittel, die mir geholfen haben. Solltet ihr Probleme oder Unsicherheiten haben, wendet euch bitte an eure Hebamme oder eine Stillberaterin.

Meine Tipps für eine entspannte Stillzeit

Die richtige Kleidung macht’s entspannter

Mit meiner Großen merkte ich schnell: um entspannt stillen zu können, bedarf es der richtigen Kleidung. Es gibt viele Stillkleider und Shirts auf dem Markt, aber mich hat kaum etwas überzeugt. Entweder ist die Öffnung des Shirt ungeeignet, zu klein oder das Baby schläft beim Trinken immer wieder ein und so geht die Milch ins Shirt und nicht in den Babybauch. Das Ende vom Lied ist in allen Fällen ein nasses Oberteil. Vor allem unterwegs finde ich das unpassend. Ich trage vorwiegend meine normale Kleidung, sofern sie bequem ist und einfach hochzuheben, wenn Baby Hunger hat. Da aber nicht jeder meinen Bauch sehen soll, trage ich Stilltops. Diese sind wie Trägertops, lassen sich aber am Träger öffnen. So ziehe ich nicht vor allen blank und kann anziehen, was mir gefällt.

Leider hatte ich in beiden Stillzeiten schmerzhafte Michstaus, die auch mit Fieber und einer entzündeten Brust endeten. In meinem Fall war oft der falsche Still-BH Schuld, denn er war zu eng. Sorgt demnach für einen gut passenden und bequemen BH, der nicht einschneidet oder klemmt. Vor allem unter der Brust sollte er weich und elastisch sein. Auch wenn sich bei normalen BHs Bügel durchgesetzt haben, so fand ich diese immer ungeeignet, da auch sie zu eng sind. Lasst euch am besten beraten, es gibt viele Geschäfte, die ein breites Angebot haben und euch helfen können. Am besten kauft ihr vor der Geburt nur einen BH und lasst euch dann nach der Geburt noch ein oder zwei passende schenken…natürlich in Absprache mit euch.

Abpumpen und los?

Schon bei miniberlin hatte ich eine Milchpumpe. So konnte ich immer wieder etwas Milch abpumpen, sammeln und einfrieren. Dadurch konnte ich einfach mal einen Nachmittag unterwegs sein und mein Baby konnte exklusive Zeit mit dem Papa verbringen, und ich ganz allein für mich. Das befreite mich damals sehr und half mir, wenn mir zwischendurch die Decke auf den Kopf fiel. Diesen Plan hatten wir bei babyberlin ebenso. Doch leider hat dieses Baby für alles andere Pläne. Sie nimmt seit Geburt kein Fläschchen, was mich unabkömmlich macht. Dennoch habe ich zu Beginn fleißig abgepumpt, in der Hoffnung, sie nimmt irgendwann die Flasche. Ich habe die Medela Swing* testen dürfen und bin begeistert. Sie ist sanft, leise und gut. Um die Milchmenge nicht zu steigern, habe ich immer nach den Stillmahlzeiten des Babys 10 bis 20 Milliliter abgepumpt, das geht mit der Medela Swing sehr schnell und ist kaum ein Aufwand. Ich habe von anderen Mamas gehört, dass sie auch zu Beginn der Stillzeit öfter abgepumpt haben, um die Milchmenge zu steigern. Das solltet ihr aber nur in Absprache mit eurer Hebamme machen, nicht, dass es zu schmerzhaften Milchstaus kommt.

Ich glaube, keine stillende Mama kommt um sie herum: Stilleinlagen. Gerade am Anfang sind sie Gold wert, denn nach dem Milcheinschuss mussten sich meine Mädels und ich uns erst einspielen. Zu viel Milch, zu wenig Milch, der Körper war stets in der Umstellung. Da kann schon mal was daneben gehen, wenn das Baby etwas länger schläft als geplant. Um die Umwelt zu schonen, verwende ich am Tage mittlerweile Stilleinlagen aus Stoff. Es gibt sie (mittlerweile) auch im Drogeriemarkt, oder ihr bestellt online welchet. Ich habe mich damals für diese schönen bei der Windelmanufaktur entschieden. Zu Beginn reichten diese aber nicht aus, da ich mehrmals am Tag die Einlagen wechseln musste. Einweg-Einlagen sind dann die bessere Wahl. Welcher Hersteller am besten geeignet ist? Das ist Geschmacksache. Ich nutze mittlerweile keine günstigen Eigenmarken mehr, da sich diese Einlagen sehr schnell „auflösen“ und besonders am Rand kaputt gehen.

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Gesunde Ernährung macht es leichter

Ihr habt manchmal das Gefühl, die Milch reicht nicht? Das kann durchaus mal vorkommen. Überlegt mal, habt ihr an diesen Tagen genug getrunken? Also ich meist nicht. Ich merke es sofort, wenn ich zu wenig getrunken habe, zu erst im Kopf. Ist der wie mit Watte gefüllt, ihr fühlt euch müder als so schon und das Baby wird nicht so glücklich an der Brust? Trinkt mehr! Meine Hebamme gab mir den Tipp, zu jeder Stillmahlzeit ein großes Glas Wasser zu trinken. Das schaffe ich zwar nicht immer, aber ich versuche es.

Je größer das Baby wird, desto größer ist auch dessen Energiebedarf. Den müsst ihr mit dem Stillen decken. Deswegen versuche ich, auf deine ausgewogene Ernährung zu achten. Das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn es schnell gehen soll. Meine Lieblingsrezepte habe ich dennoch immer Griffbereit. Vor allem Avocado-Pasta und Suppen gehören auf meinen Speiseplan, denn sie gehen schnell und schmecken lecker. Ich habe auch gemerkt, dass es mir und dem Baby schlechter geht, wenn ich mich ungesund ernähre.

Holt euch Rat, wenn ihr ihn braucht

Was mit in allen Stillzeiten geholfen hat, war der Austausch. Während ich beim ersten Kind noch zu Stilltreffen ging, habe ich in der zweiten Stillzeit vor allem auf meine Hebamme gehört. Ist das Baby zu unruhig an der Brust? Beisst es in die Brustwarze? Und muss ich vielleicht zufüttern? Meine Hebamme half mir über so manche Unsicherheit, genauso wie ein regelmäßiges Stillcafé. Bei uns gibt es sie oft in Kliniken mit Geburtsstation oder in Hebammenhäusern.

Die richtigen Accessoires

Je größer das zu stillende Kind wird, desto unruhiger wird es. „Oh Mama, guck mal eine Fliege. Hast du das Geräusch auch gehört?“ Nahezu alles lenkt ab. Eigentlich müsste ich mich in einen dunklen Raum ohne jegliche Reize setzen. Dass das nicht geht, ist wohl klar. Viele schwören deswegen auf bunte Stillketten, die Mama während des Stillens um den Hals trägt. Mittlerweile gibt es wunderschöne, die auch alltäglich als Schmuck gut aussehen. Habe ich keine Stillkette parat, greife ich zu allem, was um mich liegt. Ein Spielzeug, eine Zeitschrift oder ein Stift: alles, was ich hinhalte, wird mit den Händen und Augen untersucht, während entspannt weiter gestillt wird. Das Baby braucht aber nicht immer Unterhaltung. Blickkontakt hilft bei mir auch oft. Ein verliebter Blick in die Augen, ein Lächeln und mein Baby ist ganz bei mir.

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Mamas Haare sind eine tolle Ablenkung.

Zu Beginn einer Stillzeit unerlässlich: ein gutes Stillkissen. Ob als Stütze während des Stillens oder als Nestchen zum Kuscheln, ich möchte nicht drauf verzichten. Auch nachts habe ich es immer noch in Gebrauch. Mittlerweile gibt es so viele auf dem Markt, aber ich bevorzuge die klassischen Kissen, denn die kann ich falten und knautschen, wie es mir passt.

Was hat euch beim Stillen geholfen?

Liebe Grüße
eure Bella

*Die Milchpumpe wurde mir zum Test zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung bleibt davon unberührt. 

2 Kommentare

  1. Mir hat oft auch ein Besuch der Stillgruppe bei der La Lech Liga geholfen. Ich hatte zu viel Milch und die meisten sagen dann: „Sei doch froh“…Wenn man aber ein Baby hat, dass bei jeder Mahlzeit weint, weil es in Milch ertränkt wird; welches nur erbricht wenn es im Liegen gestillt wird und vom Einschlafstillen kilometerweit entfernt ist, dann ist man bei den Stillberaterinnen gut aufgehoben.
    Bergaufstillen, vorher Ausstreichen, Einseitig stillen, Pfeffi-Tee trinken …Das waren die Tipps die mir weitergeholfen haben.

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  2. Ich freue mich jedes Mal wieder, wenn mir ein netter Artikel zum Thema „Stillen“ winkt! Gibt es da draußen doch gegenwärtig leider viel zu viele unsichere frisch gebackene Mamis – wie ich immer wieder mitbekomme, dass schon im Krankenhaus, kurz nach Geburt, zu wenig Milch attestiert wird und eine hoffnungsvolle Stillbeziehung gar nicht erst entstehen kann.. das macht mich ganz traurig!

    Die Idee mit der Stillkette ist übrigens super! Ich werde mich die Tage gleich mal umschauen.. habe nämlich derzeit auch so ein unruhiges Stillkind..

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