Unser Wutbürger: 25 Gründe für einen Wutanfall

20. März 2017
familieberlin
Kleinkind

Schon vor langer Zeit berichtete ich von unserem Wutbürgers. Diese kleine zarte Wesen, welches nach und nach ihren Willen entdeckte und ihre ganz eigene Art fand, uns diesen mitzuteilen. Damals war miniberlin eineinhalb Jahre alt. Heut ist sie drei, doch von Entspannung keine Spur.

Wenn es hart auf hart kommt, haben wir schon vor acht Uhr drei Wutanfälle. Allein der Weg zum Kindergarten, der eigentlich nur zehn Minuten dauern würde, birgt viele Gefahren, die ihn unendlich erscheinen lassen. Hinter jedem Auto, unter jedem Stein und mitten auf dem Weg lauern potentielle Gründe für einen Wutanfall. Ist das Kind dann im Kindergarten, sind wir sicherlich schon bei sieben bis acht Wutanfällen. Die Intensität des Wüterichs hat viele Nuancen, doch meist nähern wir uns mit hochrotem Kopf dem Eklat. Selten, ganz selten hat unser Kind eine solide Art, mit ihrer Wut umzugehen. Dann zieht sie die Mundwinkel nach unten, verschränkt die Arme und sagt in relativ ruhigem Ton, was sie stört. Doch in 99 Prozent der Fälle endet diese unstillbare Wut des Kindes in Tränen, Gebrüll, Gehaue und keinem Rankommen. Egal was ich sage, mache oder versuche: mein Kind hört mich nicht. Doch was sind die Gründe für diese Wut? Für die Blogparade von Hallo liebe Wolke habe ich die häufigsten mal zusammengetragen.

25 Gründe für einen Wutanfall

  1. Mama, du gehst zu schnell.
  2. Mama, du gehst zu langsam.
  3. Ich möchte kein Messer zum Essen.
  4. Ich will aber mein Brot selbst schmieren.
  5. Ich bin ein Baby.
  6. Aber ich bin doch schon groooooooooß.
  7. Ich will mit Klara spielen….JETZT!
  8. Mama, Klara hat mich gehauen, ich will nicht mehr mit ihr spielen!
  9. Ich will meine Hose nicht anziehen.
  10. ICH WILL KEIN ‚MÜSE!!!!!!!
  11. Deck mich richtig zu! (Heißt: die Decke muss kongruent zur Matratze liegen, es darf KEINE Matratze von oben sichtbar sein. Jaaaa, das schaffe mal jeden Abend.)
  12. Nein, du darfst nicht mitsingen.
  13. Das Brot sollte nicht durchgeschnitten werden!
  14. Das Brot ist zu groß zum Essen.
  15. Mach das Licht an.
  16. Es ist zu hell, das Licht soll aus.
  17. Ich will zu Papa!
  18. Nein, ich will nur Mama!
  19. Das Baby hat mich gehauen!
  20. Nein, ich habe dem Baby keinen dreckigen Stock ins Auge gepiekt.
  21. Meine Strümpfe sind nass.
  22. Ich will keine Strümpfe mehr anziehen.
  23. Ich habe kalte Füße.
  24. Ich will das nicht essen.
  25. Ich hab Hunger!

Und was mache ich nun mit der Wut?

Ihr seht, wir haben ein Potpourri an Gründen und so eskaliert die Stimmung hier täglich, stündlich oder noch häufiger. Doch mittlerweile habe ich eines gelernt: Wut sollte man nicht mit Wut begegnen. Das ist schwer, ich weiß es aus eigener Erfahrung. Denn ich habe den Fehler oft gemacht. So habe ich es ebenfalls laut versucht und es flossen auch schon Tränen meinerseits. Aber an das Kind ist in dieser Situation kein rankommen. Was hilft? Ruhe, Abwarten, das Kind aus der Situation nehmen, es umarmen. Denn oft bin ich nicht der Grund für diese Wut. Oft weiß mein Kind selbst nicht, warum es so wütend ist. Und selbst wenn sie es weiß, so muss sie nun lernen, mit diesem Gefühl umzugehen. Das ist nicht einfach, für uns alle. Was uns aber hilft, ist, darüber zu reden…wenn die Wut vorüber ist. Denn dann sagt das Kind auf die Frage, warum es so wütend ist: Ich weiß es nicht.

Ich habe übrigens schonmal einige Bücher zum Thema Gefühle vorgestellt. Wut ist auch dabei und sie helfen meiner Großen wirklich, ihre Gefühle besser einzuordnen oder zu benennen. Und Hier findet ihr einen tollen Text von Märry von Kalinchens. Sie schreibt darüber, wie man mit einem Wutanfall im Supermarkt umgeht. Bisher hatte ich das große Glück, daran knapp vorbei zu schrammen. Aber wer weiß, wie lange noch.

Weswegen werden eure Kinder denn alles wütend?

Liebe Grüße
eure Bella

2 Kommentare

  1. Zur Zeit weiß weder Greta (5) noch ich, warum sie von jetzt auf gleich so explodiert. Ich habe gehört, dass es bei Kindern in diesem Alter wohl eine Art „Früh-Pubertät“ gibt. Jetzt habe ich eine riesige Schei..-Angst vor der richtigen Pubertät…

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  2. Liebe Bella,

    wenn der Nachwuchs erst einmal seinen Charakter entdeckt, dann können sich die Eltern in der Tat manchmal auf etwas gefasst machen. Was dann für Begriffe um die Ohren fliegen, das ist oftmals wirklich nicht mehr feierlich. Allerdings muss man natürlich berücksichtigen, dass es die Kleinen einfach noch nicht besser wissen können. Einfach locker bleiben, es wird schon wieder :) Sehr schöner Beitrag, ich freue mich auf mehr. Von deinem Schreibstil könnten sich manche BloggerInnen eine Scheibe abschneiden.

    LG und eine schöne Woche,
    Jenny Berlau

    Antworten

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