8 Wochen Baby: Wochenbett Adieu!

26. August 2016
familieberlin
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Heute ist babyberlin acht Wochen alt. Genauso lange dauert auch die Wochenbettzeit. Diese wunderbare Zeit, in der Eltern und Baby gemeinsam ankommen sollen. In der die Familie zusammenwächst und sich die Mutter von der Geburt erholt…theoretisch. Doch acht Wochen sind eine lange Zeit. Wenn ich überlege, was wir in dieser Zeit schon alles gemacht haben und meistern mussten, dann hat das wenig mit dieser kuscheligen Vorstellung zu tun.

Doch dieses Mal hatte ich sie: Entspannung mit Baby. Die ersten beiden Wochen habe ich da verbracht, wo man das Wochenbett verbringen sollte: im Bett. Und es war herrlich. Wenig Besuch, viel Schlaf, Kuscheln und einfach nur ankommen. Denn in diese Zeit passieren auch andere Dinge, die Frau erstmal verarbeiten muss. Viele Tränen, viel Milch, viele Gedanken.

In den ersten zehn Tagen, dem Frühwochenbett, ist es (…) sogar notwendig und sinnvoll, viel zu liegen. (A. Gaca/ L. Stern)

Bei miniberlin hatte ich es noch nicht so gemacht, nicht genossen. Ich hatte die Vorstellung, ja sogar den Anspruch an mich, dass ich schnell wieder so bin wie vorher. Das man aber irgendwie nie wieder so wird wie vor der Geburt (zumindest innerlich), sagt einem ja auch keiner. Wir hatten einen Geburtsvorbereitungskurs, und auch wenn darin das Wochenbett Thema war, so habe ich es doch nicht so ernst genommen. Wie sehr hätte ich mir damals das Buch von Anja und Loretta gewünscht: Das Wochenbett – Alles über den wunderbaren Ausnahmezustand.

Denn ja, es ist ein Ausnahmezustand. Eine Zeit, in der die Wäsche nicht immer gemacht werden soll, in der das Essen auch täglich geliefert werden darf und niemand auf die Staubschicht achten sollte. In der Besuche nicht wichtig sind und sich alles um das kleine Baby und die Familie drehen sollte. Theoretisch. Aber wer macht das noch? Wer genießt die ersten Wochen noch so intensiv? Denn eines fehlt oft, wenn man sich so lange aus „dem Verkehr“ ziehen möchte: die Unterstützung. Niemand kocht vor, wäscht die Wäsche oder hilft beim Einkauf. Selten bringt jemand Essen mit, wenn er kommt. Ja, wir hatten sogar Besuch bald nach der Geburt, der zum Kaffee kam und voraussetzte, dass wir Kuchen da haben.

Eine gute Wochenbett-Seele, die den Überblick behält, kocht, alle umsorgt (…) kann maßgeblich zur Entspannung beitragen. (A. Gaca/ L. Stern)

Nun ja, diese Seele hatten wir nicht, ich aber schon. herrberlin war meine Entlastung, meine Stütze und mein Fels in der Brandung. Er hielt Tränen aus, emotionale Vorwürfe und kümmerte sich um alles.

Doch woher weiß man das alles?

Ich muss sagen, dass dieses Wochenbett entspannter für mich war, lag nur an meinem Wissen über das erste vor zwei Jahren. Ich erinnerte mich an die Schmerzen aufgrund mangelnden Liegens, an den Hunger, wenn ich dauerstillte und nichts passendes da war und an die vielen Stunden unter Tränen, wenn irgendwas in meinen Augen schief lief. Endlich gibt es aber ein Buch dazu, dass alles Wissen zweier erfahrener Hebammen vereint. Denn auch meine Hebamme konnte mich nicht so gut vorbereiten, wie ich es gebraucht hätte. „Das Wochenbett“ von Anja Constance Gaca und Loretta Stern beschäftigt sich ausführlich mit diesem wunderbaren Ausnahmezustand, den wohl viele Frauen unterschätzen. Wie oft habe ich gehört, dass Freundinnen beim zweiten Kind alles anders machen wollen? Wie oft rate ich nun werdenden Mamas um mich, es wirklich ruhig anzugehen. Mein Lieblingsgeschenk für andere Mamas? Eingeweckte Soßen, Riegel, Obst und Co. Warum? Weil ich es gebraucht hätte.

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So kann es aussehen…im Wochenbett!

Das Wochenbett – Alles über diesen wunderbaren Ausnahmezustand

Die beiden Hebammen schreiben offen und ehrlich, über Wochenfluss, Besucherströme, Milcheinschuss und Babyblues. Es gibt Rezepte für die stressige Zeit aber auch einen Teil nur für Väter, in dem ihnen erklärt wird, was da gerad mit ihrer Frau los ist. Das hätte ich auch gebraucht…damals vor zwei Jahren. herrberlin war diesmal zwar drauf eingestellt, aber verstanden hat er mich trotzdem nicht. Was ich besonders interessant fand? Die Abschnitte zur Beziehung nach der Geburt. Denn das ist ein Thema, darüber spricht man selten. Wenige geben zu, dass sich was ändert. Es ist nicht nur alles rosa, wenn ein Baby kommt. Gerad die Partnerschaft muss einiges aushalten. Und nun, mit zwei Kindern kann ich sagen, dass es jedes mal aufs neue eine kleine Probe ist für uns.

Als ich dieses Buch las, dachte ich an die Mama im Geburtsvorbereitungskurs, die keine Hebamme mehr bekam. Es war leider zu spät, aber wie gern hätte ich ihr dieses Buch empfohlen. Es ersetzt zwar nicht die liebevolle Beratung einer echten Hebamme, aber es ist eine wunderbare Stütze mit vielen Ratschlägen und für beinahe alle Situationen im Wochenbett. Nun wird wohl dieses Buch auf meine Geschenkeliste wandern, schon vor der Geburt. Denn danach haben wir anderes zu tun und sollten vorbereitet sein…auf diese wunderbare Zeit.

Was hat euch am meisten im Wochenbett geholfen oder auch gefehlt?

Liebe Grüße
eure Bella

3 Kommentare

  1. Ich habe gerade heute noch mit meinem Mann darüber gesprochen, dass ich etwas „Angst“ vor dem kommenden Wochenbett habe. Ich möchte es mehr genießen als beim ersten Mal (da ging es mir wie dir) und ich hoffe einfach dass meinem Mann das nicht alles über den Kopf wächst.

    Dieses Mal habe ich immerhin Essen eingefroren und Besuch gibt es nur in Form meiner Eltern. Sonst will ich niemanden sehen. :)

    Sonnige Grüße.

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  2. Mein Wochenbett war leider alles andere als erholsam. Mein Kleiner kam sechs Wochen zu früh zur Welt und musste erstmal auf der Frühchen Station bleiben. Ich verließ das KH schon 3 Tage nach der Geburt, weil ich es dort nicht mehr ausgehalten habe und nur 500 m entfernt wohne.
    Vier Mal täglich bin ich unter Schmerzen zu den „Versorgungszeiten“ auf der Station hingelaufen, um wenigstens etwas Kontakt zu meinem Baby zu haben, zwischendurch musste ich Milch abpumpen und mal was einkaufen. Ich war fast nur auf den Beinen und so kaputt, dass ich nachts beim Abpumpen regelmäßig eingeschlafen bin und die Hälfte der Milch daneben ging. Zudem erwischte mich zu der Zeit auch noch der Baby Blues.
    Als mein Kleiner schon nach 1,5 Wochen nach Hause durfte, bin ich vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen.
    Auch wenn es eine vergleichsweise kurze Zeit war und mittlerweile alles gut ist, hab ich doch immer noch dran zu knabbern. Es fühlt sich nach 3 Monaten immer noch komisch an, wenn der Kleine mal nicht bei mir ist, sondern bei den Großeltern oder Tante/Onkel auf dem Arm.
    Wenn mal das zweite Baby ansteht, hoffe ich sehr auf ein entspannteres Wochenbett..!

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    • Da hattest du noch andere Umstände als ich damals, im ersten Wochenbett. Aber umso besser für dich und das zweite Wochenbett, denn du weißt, was du willst und was nicht. Dieses Gefühl übrigens, wenn das Baby bei anderen auf dem Arm ist, habe ich auch. Ich mag es nicht so, außer bei wirklich engen Vertrauten wie meiner Mama oder meinen Schwägerinnen. Denen vertraue ich meine Kinder an…anderen ungern.

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