4 Wochen Baby, 4 Wochen Zweifachmama

29. Juli 2016
familieberlin
Baby

Heute vor 4 Wochen wurde unsere babyberlin geboren. Genauer gesagt erst um 18:25, jetzt um diese Zeit merkte ich erstmals, dass das, was ich da spüre echte Wehen sind. Doch zur Geburt gibt es in den kommenden Tagen nochmal einen ausführlicheren Bericht. Jedenfalls wurde ich am 1.7. um 18:25 Uhr schlagartig Zweifachmama. Meine Große war daheim, meine Kleine wurde mir auf die Brust gelegt und kuschelte sich sofort fest an mich. Kein neugieriges Gucken wie miniberlin, sondern sofort innige Nähe. Da wo sie war, wollte sie nicht mehr weg und das ist auch heut noch so.

4 Wochen Baby, 4 Wochen Nähe

Grundsätzlich kann ich sagen, dass babyberlin sehr entspannt ist. Wenn sie es „muss“. So ist sie entspannt, wenn wir essen, wenn ich mit der Großen spiele oder auch, wenn ich miniberlin bade oder ins Bett bringe. Sie liegt dann auch gern in ihrem Bettchen oder in unserer Nähe. Meine Hebamme meinte dazu: „Die Zweiten merken schnell, wenn Mama gerad nicht kann.“ Nun lasse ich mein Baby nicht schreien, das wisst ihr. Und so habe ich sie auch schon mal beim Zähneputzen der großen Schwester mit auf dem Arm oder beim Vorlesen vor dem Schlafengehen dabei. So ist das, wenn man zwei Kinder hat. Und es ist toll. Denn die große Schwester genießt es und vor allem – sie fordert es ein. Sobald „ihr Baby“ quietscht, grunzt oder auch weint, schickt sie mich los „ma gucken und holen“. Bin ich nicht in der Nähe des Babys, geht sie hin, streichelt den Bauch und sagt „Alles gut, Mama und ich da.“ Mein Herz geht auf, denn es zeigt mir, dass die beiden sich sehr nahe sind. Aktuell. Und auch ich genieße diese Nähe zu meinem zweiten Mädchen umso mehr. Ich trage viel, ich kuschle viel, ich stille viel. In welchem Rhythmus und Abstand? Keine Ahnung, denn ich merke, dass es egal ist. Wenn babyberlin Nähe und Milch braucht, kriegt sie die. Egal, ob es 10 Minuten oder 4 Stunden her ist.

Meine Kleine ist wie meine Große sehr schreckhaft. Plötzliche Geräusche, zu viel Platz um sich, das behagt ihr nicht. Auch weint sie ab und zu plötzlich los im Schlaf. Herzzerreissend. Doch eine beruhigende Stimme und Berührung helfen babyberlin sofort, wieder zur Ruhe zu kommen. Mit einem tiefen Seufzer schläft sie weiter, als wäre nix geschehen. Gerade nachts braucht die Kleinste viel Nähe, sie schläft sonst einfach unruhig…und ich somit auch. Also ab auf die Brust oder in meinen Arm und wir beide schlafen selig. Manchmal, so scheint mir, mache ich das auch unbewusst. Denn dann wache ich morgens auf und habe ein Baby auf mir. Erinnern tue ich mich nicht mehr dran. Also haben wir beide wohl sehr gut geschlafen, oder?

Unser Rhythmus verändert sich

In diesen vier Wochen haben wir zunehmend gemerkt, wie babyberlin aktiver wird. Mittlerweile ist sie morgens und abends oft über zwei bis drei Stunden wach und möchte in dieser Zeit auch unterhalten werden. Habe ich oder herrberlin sie dann auf dem Arm, lauscht sie jedem Wort. Sie guckt uns mit ihren großen Augen an und beobachtet jede Mimik. Was mich erstaunt ist, wie sie auf meine und miniberlins Stimme reagiert. Dann ist auch der Papa abgeschrieben und ihr Blick sucht mich oder ihre große Schwester. Ich würde beinahe sagen, sie lacht dann schon, auch wenn sie das mit vier Wochen noch nicht kann. Aber offen und freudig schaut sie uns hinterher.

Und auch sonst finden wir uns mit Baby in unseren Rhythmus. Ich bringe miniberlin mittlerweile wieder in den Kindergarten, ihr Schwesterbaby mit dabei. Wir haben sogar schon zwei Abende und viele Morgen zu dritt gemeistert. Klar ist dann die Küche ein Chaos und das große Kind ist nicht pünktlich zum Morgenkreis im Kindergarten. Aber alle sind halbwegs satt, angezogen und guter Dinge. Nur die kommende KiTa-Schließzeit, die umgehe ich noch mit Baby und Kleinkind allein. Da herrberlin keinen Urlaub nehmen kann, fahre ich mit den Kindern nach Bullerbü, zu meinen Eltern. Denn zwei Wochen mit zwei Kindern in Berlin, ich weiß nicht. Immerhin kann ich miniberlin nicht die Unterhaltung bieten, die sie sich in den Ferien vielleicht gern wünscht. Da nutze ich gern die Unterstützung der Großeltern.

4 Wochen Baby, 4 Wochen große Schwester

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Sie halten schon jetzt zusammen, auf ihre Art.

miniberlin ist eine stolze große Schwester. Aber entgegen aller Erwartungen, mimt sie mich und das Baby nicht mit ihrer Puppe nach. Sie hat ihre eigenen Spiele mit ihr. Das Wichtigste mit ihrer Schwester ist gucken, kuscheln und küssen. Ach und singen und tanzen. Nein, nicht das Baby: miniberlin singt gern und zeigt ihrer Schwester, wie das so ist im Kindergarten. Und babyberlin freut sich. Sie folgt jeder ihrer Bewegungen und sucht sie regelrecht, wenn miniberlin aus dem Blickfeld verschwindet. Wenn sie wach ist und ihre Stimme hört, merke ich, wie ihre Augen versuchen, die Große zu finden. Leider klappt das nicht so einfach, aber ich finde es toll. Meine zwei Mädels, was ist das schön. Leider bringt dieses innige Verhalten der Großen auch Nachteile mit sich, Viren zum Beispiel. So war babyberlin mit ihren vier Wochen schon einmal mit Fieber und Infekt krank. Kann man nix machen, meinte die Ärztin. Trotzdem hat es an mir genagt, denn so ein kleines Würmchen mit Fieber und Schmerzen weinen zu sehen, es ist schon etwas anderes.

Und wie geht es eigentlich der Mama?

Ich glaube, zu meinem Wochenbett muss ich nochmal gesondert schreiben, denn es haben sich viele Gedanken angesammelt in der letzten Zeit. Soviel sei aber gesagt: es geht mir körperlich und auch seelisch gut. Die zwei Wochen konsequentes Ausruhen und viel Liegen hat mir und meinem Körper geholfen. Ich bin schneller fit als beim ersten Kind. Doch komischerweise bin ich mit dem zweiten Kind noch emotionaler geworden. Mir setzen Nachrichten und Konflikte noch mehr zu, ich reflektiere Gespräche mehr. Alles schein zerbrechlicher zu sein in mir, obwohl ich es nicht will. So schläft miniberlin heut erstmals bei ihren Großeltern und mein Herz wird weich. Am liebsten würde ich es abblasen, auch wenn es nix bringen würde. Doch da muss ich wohl durch, denn was mir diese 4 Wochen Baby auch schon gezeigt haben: die Zeit rast und ich kann sie nicht aufhalten. Alles geht schneller, alles ist flüchtiger. Umso wichtiger, dass wir jeden Moment genießen. Und miniberlin wird es genießen, bei ihrer Oma Katze schlafen zu dürfen. Hoffe ich.

Liebe Grüße
eure Bella

1 Kommentar

  1. Du hast ja auf Facebook zu dem Artikel gefragt, was uns interessieren würde. Vielleicht magst du ja mal in einiger Zeit ein paar Worte zu dem Altersabstand schreiben. Ich weiß, das wahrscheinlich alles Vor- und Nachteile hat und es den „perfekten“ Abstand nicht gibt; aber darum drehen sich bei mir gerade viele Gedanken, da der Wunsch nach Nr. 2 immer präsenter wird :)

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