Das Schicksal geht um wie die Axt im Walde

25. August 2015
familieberlin
Gedanken

Ich betreibe diesen Blog aus Liebe zum Schreiben, mit meiner Liebe zu Worten. Die folgenden Worte mussten einfach raus, sie haben sich in mir aufgebaut und müssen nun in die Welt. Bitte verzeiht, wenn es in euren Augen vielleicht nicht dem Thema dieses Blogs gerecht wird. Und doch gehört auch das zum Elternsein, zum Leben dazu: Hilflosigkeit, der Lauf der Dinge und Ratlosigkeit. Und dann kann ich nur reagieren, indem ich Worte um mich baue, sie raus schreibe und hoffe, dass sie mich weiterbringen. Denn dieser Beitrag ist unfreiwillig der Beginn einer Fortsetzung, denn ich ringe innerlich weiter. Trotzdem mache ich hiermit einen Anfang. Vorweg gesagt, da es viele besorgte Nachrichten gab: uns geht es gut. Es sind aktuell einfach sehr viele Fälle im Umfeld, die mich gerad erschüttern. Deswegen müssen Gedanken auch mal raus.

Ich bin kein religiöser Mensch, aber ich glaube. Ich glaube daran, dass es eine höhere Kraft gibt, die manche Dinge anstößt. Den Verlauf beeinflussen kann diese Kraft aber anscheinend nicht. Ich glaubte bisher auch an Karma. Ich glaubte, dass das, was du tust, auf dich zurück fällt.

What goes around, comes around.

Dass das, was du denkst und tust, dein Handeln und das anderer beeinflusst. Und ich glaubte, dass man damit vielleicht doch irgendwie vorsorgt. Für schlechte Zeiten. Aktuell bin ich jedoch etwas verloren in meinem eigenen Glaubenskonstrukt. Denn schon vor einiger Zeit habe ich den natürlichen Erzfeind des Karmas kennenlernen müssen. Schicksal.

Ich bezeichne das Schicksal auch gern als Arschloch- auch wenn das meinem Ansatz des Karmas nicht gerecht wird. Aber ich musste ja lernen- wenn das Schicksal dich kriegen will, dann nimmt es dich einfach. Egal wie gut, gerecht, gesund und gütig du vorher warst. Klar, mit etwas Karma kann man das Schicksal austricksen… vielleicht. Wenn man nur bei Grün über die Straße geht, ist die Chance geringer, überfahren zu werden. Wenn aber der Autofahrer träumt und seine rote Ampel nicht sieht- Pech. Da hilft dir ein ganzer Sack gutes Karma auch nicht, dann hat das Schicksal dich, auch wenn du alles richtig gemacht hast.

Aktuell habe ich das Gefühl, das Schicksal ist auf großem Beutezug in meinem nahen und fernen Umfeld. Als müsste es gerade seine Leistungsziele fürs Quartal erreichen. Mit wem es die ausgemacht hat, ich will es mir nicht ausmalen. Ich möchte nicht weiter denken. Das Schicksal wütet gerad um mich herum wie die Axt im Walde. Ich stehe mittendrin und hoffe, dass es weiter zieht, nicht noch jemanden umhaut oder gar mich trifft. Und egal, wie ich es drehe und wende, es trifft immer die Falschen.Die, die gut sind, jung, fit und die schon per se eine riesen Portion gutes Karma bei sich haben. Die sogar für gutes Karma bei anderen sorgen, einfach weil sie tolle Menschen sind.

Wenn zu ungewöhnlichen Zeiten mein Telefon klingelt, wenn es unvorhergesehen an der Tür klopft- ich denke immer zuerst an das Schlimmste. Ich denke sofort daran, dass des Schicksals Los wieder zugeschlagen hat und alles Karma, was ich mühsam über die letzten Jahre gesammelt habe, vielleicht für den Arsch ist.

Fortsetzung folgt

8 Kommentare

  1. Mein Herz was ist los? Mein Herz, was es auch ist, ich drücke Dich einfach und halte Dich fest!!!!!!!

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  2. Oh ja… manche Schläge nimmt man als gegeben hin und über manche denkt man sein Leben lang nach ohne je eine Antwort nach dem „Warum“ zu bekommen… Kenn ich leider auch… Und oft frage ich mich, woher die Kraft kommen soll für das, was das Schicksal noch so bereit hält… Eine Antwort habe ich leider nicht, denn diese Kraft findet Jeder für sich in einem anderen Bereich oder einer anderen Person… Auch ich hab immer darüber geschrieben, wenn mir etwas die Luft zum Atmen zu nehmen droht – wenn es das ist, was Dir etwas hilft: dann tu es! Und lass Deinen Tränen freien Lauf – auch das habe ich immer als befreiend empfunden.

    Ich bin ein Mensch, der viel redet, doch es gibt Dinge, die einen allein betreffen und die der Partner (auch wenn er möchte) nicht nachvollziehen und auch bei der Verarbeitung wirklich nicht helfen kann. Wie der Verlust eines Kindes zum Beispiel. Zu dieser Zeit habe ich mich viel in Foren mit anderen Betroffenen unterhalten – das hat mir damals etwas geholfen. Dieses Austauschen mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Vielleicht wäre das auch für Dich eine Alternative?

    Fühl Dich fest umarmt – unbekannter Weise und was auch immer in Deinem Leben so arg zu schlägt.

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  3. Meine liebe Bella!

    Ich glaube sehr an Schicksal und meine damit sowohl das gute, als auch das böse. Wahrscheinlich ist es so wie Du schreibst: Wenn´s dem Schicksal mal wieder langweilig ist, blättert es in seinem Buch der Möglichkeiten, die Welt auf den Kopf zu stellen, macht die Augen zu und fährt mit dem langen dünnen Zeigefinger über die Seite. Und schwupps – Wen oder was krall ich mir heute? Ich weiß nicht wirklich, wie man das Schicksal beeinflussen kann und WAS das überhaupt wirklich ist. Mit Karma, guten Taten und immer brav sein kann man es sicher nicht beeindrucken. Das zeigt uns das Leben jeden Tag. Dennoch glaube ich, dass wir es wohlwollend annehmen, uns nicht unterkriegen lassen sollten. Es darf nicht gewinnen! Auch das zeigt uns das Leben: Die vielen tollen Menschen um uns herum, denen das Schicksal einen Streich spielt, sie auf die Probe stellt, nehmen die Herausforderung an. Wagemutig. Selbstbewusst. Siegessicher. Diese Menschen machen es richtig – sie kämpfen und werden gewinnen!

    Deine Eni

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  4. Ach Schatzi, das tut mir ganz doll leid. Auch ich glaube an Schicksal und Karma. Aber was in der Zukunft passiert, kann man nicht beeinflussen. Nur etwas lenken.
    Was allerdings stimmt ist, dass nach Regen auch Sonnenschein kommt.
    Ich drücke dich doll

    Deine Sylvi von Me&I
    http://www.facebook.com/nikitasverruecktewelt

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  5. Liebe Bella,

    es tut mir leid zu lesen, dass dich das Schicksal beutelt. Wenn zuviele Dinge passieren die Familie, Freunde einfach Menschen, die einen am Herzen liegen betreffen, kann man sich wirklich manchmal vom Schicksal verar … fühlen.

    Um Täler durchqueren zu können, muss man auch Berge besteigen.

    Aufschreiben hilft dir hoffentlich und bestimmt !

    Alles Liebe für deine Lieben und Dich

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  6. Salute,

    ja, das Schicksal, der Moment oder auch ein bestimmtes Ereignis können einem die Luft zum Atmen nehmen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht – zu Beginn ist da nur Hilflosigkeit.

    Halte dir dann vor Augen, durch welch glückliche Wendungen dein Leben bereichert wurde. Oder das Leben anderer Menschen, die Negatives erfahren.

    Vor allem: Schlucke es nicht runter. Das schlägt nur auf den Magen.

    Liebe Grüße,
    Nic

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    • Danke mein Lieber, das werde ich nicht. Vielleicht kommen ja bald wieder Worte ans Tageslicht, wer weiß. ;) Es half auf jeden Fall, darüber zu schreiben. :)

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  7. Dieses wüten, diese unverständliche, nach dem nie beantwortetem warum-fragende Ereignisse, die kenne ich nur zu gut. Manchmal geht es noch ganz knapp gut aus – ein paar Tage bei der gleichen Ursache nicht. Die Welt gerät manchmal aus den Fugen und doch muss der Alltag laufen. Manchmal ist es wie ein Strudel aus nie enden wollenden schlechten Nachrichten. Man wünscht sich nur, dass es aufhört. Denkt dass es nun fast nicht schlimmer kommen kann und schon kommt das Nächste. Jetzt ist es bei mir auch hervorgesprudelt. Kann Dich verstehen ohne zu wissen was bei Dir los ist. Liebe Grüße!

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