Gratis zur Geburt dazu: die Angst (von der mir bisher keiner was gesagt hat)

24. März 2015
familieberlin
Familienleben | Mamasein

Ich würde ja gern sagen, dass ich seit miniberlins Geburt etwas ängstlicher geworden bin. Aber das wäre gelogen. Seit jeher bin ich eher ein ängstlicher Typ. Doch seitdem ich Mama bin, hat sich das enorm gesteigert: Die Angst um die Kinder Nein, ich habe (bisher) keine Angst vorm schwarzen Mann oder der Zahnfee. Aber das kommt vielleicht noch. Ich habe Angst um unsere Familie. Ein Niesen, ein Ziehen und ich male mir an schlechten Tagen das schlimmste aus. Autofahrten, Flüge, ob gemeinsam oder getrennt…da gehen mir schon ab und an negative Gedanken durch den Kopf. Kennt ihr das?

Verantwortung für eine Familie

Ich kannte es schon durch herrberlin. Seitdem wir ernsthaft zusammen waren, verheiratet sind, hat man ein bisschen mehr Sorgen auch um den anderen. Immerhin ist man eine Familie. Man hat etwas mehr Verantwortung, aber es geht noch, denn der andere ist ebenfalls alt genug für eigene Entscheidungen. Seitdem miniberlin da ist, ist es schlimmer, denn seitdem habe ich nicht mehr nur Verantwortung für mich, sondern auf für dieses kleine Wesen. Wenn ich bei rot über die Straße renne, dann ist es meine Entscheidung. Würde ich aber mit miniberlin auf dem Arm loslaufen, obwohl die Bahn schon nahe ist, dann träfe ich diese Wahl auch für sie. Und so zieht sich das durch… Mehr Verantwortung, mehr Angst. Ich glaube, dass ist der Grund, warum so viele Eltern nur noch Bio kochen, Reiskekse servieren und auch so sehr auf bestimmte Rhythmen Wert legen: diese riesige Verantwortung, die wir bei Geburt in unsere Hände gelegt bekommen.

Angst um die Kinder

Da ist nun ein Mensch bei uns, der sich komplett auf uns verlässt. Nicht nur dass, diese Menschlein wäre noch zu nichts in der Lage, es braucht uns. Dieses unbändige Vertrauen der Kleinen in uns sehe ich aktuell bei miniberlin. Sie lässt sich einfach fallen, wenn ich sehr nahe bin, denn sie verlässt sich darauf, dass ich sie auffange. Das kann klappen, muss aber nicht. Und leider ist es auch schon einmal nicht gut gegangen. Diese riesigen Tränen meiner Kleinen haben mir wieder gezeigt, wie sehr sie uns doch brauchen. Ok, dass sie sich einfach fallen lässt, ist nun nicht so gut von ihr und sie wird es sicherlich lernen. Ich bin im Zweifel da und fange sie auf, aber was wenn es irgendwann nicht mehr so sein kann? Immerhin habe ich eine gewissen Altersvorsprung. Aber auch so ist das Risiko einfach da.

Nein, ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen. Ich möchte zeigen, dass ich mir darüber schon mal Gedanken mache. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass darüber keine Mama nachdenkt. Sogar Papas machen das. Zumindest der, mit dem miniberlin und ich zusammen wohnen. Auch einer Freundin von mir geht’s ähnlich. Puh, also keine einzigartige Nachwirkung individueller Hormonkonstellationen. Sie scheint allgegenwärtig, diese Angst.

Niemand spricht darüber: Die Angst um die Kinder

Das hat mir vorher keiner gesagt. Es ist ja nicht so, dass alle werdenden Eltern oder Schwangeren nur von den guten Seiten zu hören bekommen. Wie oft musste ich mir was zu schlaflosen Nächten oder Keimen im Kindergarten anhören. Aber über die Sorgen und Ängste spricht keine S**. Ist wahrscheinlich auch besser so, denn was ich bisher merke und auch im Gespräch mit meiner Freundin feststellte, ist: du kannst nix dagegen machen. Solang du unbegründete Ängste in Bezug auf deine Familie hast, ist dem kein Kraut gewachsen. Bei schlaflosen Nächten gibt es unzählige praktische Tipps, isst dein Baby keinen Brei…lies ein Buch. Aber machst du dir (ohne konkreten Anlass) Sorgen, ob du mal die Kinder deines Kindes kennenlernen darfst….nix. Und mir fällt auch nichts dagegen ein, außer: verdräng die negativen Gedanken, mach dir das Schöne bewusst und genieße jeden Moment so sehr. Es ist offensichtlich,und logisch, leicht gesagt ist es auch, aber helfen tut es nicht immer. Schade eigentlich. 

Liebe Grüße

eure Bella

Weitere Gedanken zum Mamasein findest du hier.

2 Kommentare

  1. Hallo,
    ich kann das sehr gut nachvollziehen, was du schreibst. Auch ich erwische mich oft dabei, wie ich mir die schlimmsten Dinge ausmale. Ist der Mann nach der angekündigten halben Stunde Fahrt auch nach 1 Stunde nicht da, dann bin ich absolut hibbelig und sehe Unfallszenen aus den zahlreichen Nachrichtensendungen vor meinem inneren Auge. Die Kleine hat Fieber und ich gehe im Kopf sämtliche mögliche Krankheiten durch. Der Große verküdet von nun an allein auf den Spielplatz zu gehen… Ich denke ich brauche nicht weiter auszuführen.
    Doch diese Angst zeigt doch deutlich, wie wichtig die eigene Familie ist und wie sehr man auf sie Acht gibt.
    Liebe Grüße, Heike

    Antworten
  2. Oh ja, hier genau dasselbe. Wie sagte mal jemand: sobald man Mutter (Eltern) ist, schlägt das Herz ausserhalb des eigenen Körpers. Das Allerwichtigste und -kostbarste und -geliebteste turnt nun in der gefährlichen Welt herum…da hilft nur tief durchatmen und Gottvertrauen haben.
    Und umgekehrt habe ich mich dagegen entschieden, mir wieder eine Vespa zu kaufen…ich gehe auch für mich selbst wesentlich weniger Risiken ein als früher. Man wertschätzt eben das Leben mehr!

    Antworten

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